Beim Brand in einem Wohngebäude erlitten sechs Menschen eine Rauchvergiftung. Die Ermittler versuchen, die Brandursache zu erkunden.

Sindelfingfen - Rainer Just, dem Einsatzleiter der Sindelfinger Feuerwehr, und seinen Rettungskräften bot sich am frühen Montagmorgen ein dramatisches Szenario. Als sie um 5.50 Uhr in der Sindelfingen Welfenstraße eintrafen, stand ein von zwei Familien bewohntes Reihenhaus im Erdgeschoss voll in Flammen. Die Feuerwehr konnte einen 13 Jahre alten Jungen und dessen Vater gerade noch rechtzeitig aus der Wohnung holen. Neben dem Jungen wurden auch ein 16 Jahre altes Mädchen sowie sämtliche erwachsenen Bewohner im Alter von 40 bis 79 Jahren geborgen. Sie erlitten Rauchvergiftungen und wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Brandursache ist noch unklar. Der Schaden wird auf rund 150 000 Euro geschätzt.

 

Eine Rettung über den Balkon war nicht möglich

Das Feuer hatte sich rasch ausgebreitet. Als die Einsatzkräfte die Schläuche und Spritzen in Stellung brachten, schlugen die Flammen bereits über die Terrasse und auf den Balkon im Obergeschoss auf der Rückseite des Gebäudes. Dort hatten sich vier Bewohner unter die in Brand geratene Markise geflüchtet und auf Hilfe gewartet. Weil eine Rettung über den Balkon zu gefährlich gewesen wäre, wies der Einsatzleiter Just die Bewohner an, sich in das angrenzende Schlafzimmer zurückzuziehen, das noch nicht in Flammen stand und kaum verraucht war. Von dort wurden die vier mit ihrem Hund durch das Fenster über Leitern gerettet. Die Familie wurde zunächst von Sanitätern versorgt; der Vierbeiner blieb unverletzt.

Gebäude ist nicht mehr bewohnbar

„Das Feuer war in einer halben Stunde gelöscht“, sagt der Pressesprecher der Feuerwehr, Sascha Luft. Das Gebäude ist nicht mehr bewohnbar. Die Feuerwehren aus Sindelfingen, Maichingen und Darmsheim waren mit zehn Fahrzeugen und 55 Kräften im Einsatz, der Rettungsdienst mit 22 Helfern und zehn Fahrzeugen Auch ein Notarzt wurde alarmiert. Die Polizei war mit fünf Fahrzeugen und zehn Beamten vor Ort. Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer und der Stadtbrandmeister Wolfgang Finkbeiner machten sich ein Bild von der Lage. Nach den Lösch- und Aufräumarbeiten haben Brandermittler ihren Dienst begonnen. Zur Sicherheit ist ein Feuerwehrfahrzeug noch an der Einsatzstelle geblieben.