Rund 60 Gäste hatte Kai Hamami am Mittwoch in seinem Lokal am Sindelfinger Wettbachplatz. Bei ihm kümmert sich ein Guest Relation Manager um dei Kontrolle von Tests, Impfpässen oder Attesten. Laut dem Wirt halten sich die Kunden an die Regeln. Aber es besteht viel Erklärungsbedarf.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Sindelfingen - Kai Hammami hat seine Lokale in Sindelfingen geöffnet, sobald es erlaubt war. Mit der Resonanz am ersten Tag ist er zufrieden. Der Wirt rechnet mit Ausgehtouristen aus der Region.

 

Herr Hammami, sind Sie glücklich?

Ja. Wir sind schon glücklich. Aber das Wetter spielt noch nicht mit.

Wie war der erste Öffnungstag nach mehr als sechs Monaten Schließzeit?

Gut. Im Corners am Wettbachplatz hatten wir 60 Gäste. Das ist für einen Montag und einen Anfang gut. Alle freuen sich, dass sie wieder rausdürfen. Sogar in den Wiesengarten, unseren Biergarten, kamen einige Leute, die einfach ein Bier trinken wollten, weil es wieder erlaubt ist. Aber es war dann so windig und kalt, dass es selbst die Hartnäckigsten vertrieben hat.

Wie kompliziert sind die Vorschriften für die Öffnung?

Es ist kompliziert. Die Vorschriften sind strenger als vergangenes Jahr, weil nur Geimpfte, Genesene oder Getestete Zutritt haben. Ich habe einen Guest Relations Manager installiert, eine nette Person, die vor dem Lokal steht und den Gästen erklärt, wie alles abläuft. Ich bekomme auch viele Mails und Anrufe von Gästen, die wissen wollen, wie ein Restaurantbesuch funktioniert. Die Stadt Sindelfingen unterstützt die Gastronomie und den Handel sehr. In der Innenstadt gibt es mehrere Testzentren, wo man sich unkompliziert testen lassen kann. Von unserem Lokal aus liegt das nächste in nur 40 Meter Entfernung.

Sind die Gäste von den Vorschriften genervt?

Die Leute nehmen die Regeln an. Dass sie sich registrieren müssen, kennen sie schon vom vergangenen Jahr. Sie zeigen uns ihre Impfpässe und Bescheinigungen, ohne dass wir danach fragen müssen. Ich finde es zwar nicht richtig, dass wir Gastronomen für die Kontrolle zuständig sind. Wir sind nicht das Ordnungsamt oder die Polizei. Allerdings musste ich bislang auch nach dem Personalausweis fragen, wenn ein junger Gast Alkohol trinken wollte und schauen, ob er schon 18 ist.

60 Gäste klingt nicht nach viel: Lohnt es sich überhaupt, jetzt zu öffnen?

Es war immer klar, dass wir aufmachen. Die Mitarbeiter brennen darauf. Natürlich ist es aufwendig und kostenintensiv, alles hochzufahren. Wir fangen bei null an. Spannend wird es von Juli an, wenn die staatlichen Hilfen auslaufen. Aber ich rechne mit zunehmend mehr Gästen. Jetzt am Anfang werden auch die Bewohner aus den anderen Kreisen, wo noch nicht geöffnet werden kann, zu uns fahren. Mit dem Breuningerland und Ikea haben wir in Sindelfingen starke Anziehungspunkte.