Mit der Ankündigung, dass sich Bürgermeister Wölfle nach Ablauf der Amtsperiode zurückzieht, ist die politische Verantwortung im Stuttgarter Klinikum-Skandal noch nicht geklärt. Die Blicke richten sich nun auf den OB, meint der StZ-Autor Jörg Nauke.

Stuttgart - Im Stuttgarter Klinikum-Skandal gibt es nach vier Jahren intensiver Untersuchung eine Vielzahl von Beschuldigten. Im Zusammenhang mit den umstrittenen Libyen- und Kuwait-Geschäften ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen 21 Personen wegen des Verdachts des Betrugs, der Bestechung und der Untreue. Doch neben der strafrechtlichen Aufklärung stellt sich immer drängender die Frage der politischen Verantwortung. In Werner Wölfle, dem früheren Krankenhaus- und heutigen Sozialbürgermeister der Stadt Stuttgart, ist nun der erste politisch Verantwortliche angezählt. Wölfle hat ein Disziplinarverfahren gegen sich beantragt und will nicht für eine weitere Amtszeit kandidieren.