Sollte sich herausstellen, dass nicht nur die Stimmenzahl vervielfacht, sondern auch die Reihenfolge der Preisträger verändert wurde und das über Jahre hinweg, bekäme der Skandal noch eine ganz andere Dimension. Dann würden die Autokonzerne ihre wertlos gewordenen Trophäen wohl zurückgeben, um nicht selbst Teil des Gespötts zu werden, dem sich der Club schon ausgesetzt sieht. Noch halten sie sich bedeckt und warten die Deloitte-Untersuchung ab.

 

Ebenfalls bedrohlich für das einst makellose Image des global zweitgrößten Automobilclubs sind bekannt gewordene Flüge von ADAC-Funktionären zu Veranstaltungen per Rettungshubschrauber. Das werfe ein schlechtes Licht auf den Club, meint Meyer nun. Seine Selbstkritik wirkt bemüht. „Zukünftig fliegen Hubschrauber ausnahmslos Rettungseinsätze“, kündigt er an. Offensichtlich ist das zuvor keine Selbstverständlichkeit gewesen. Zuvor hatte der ADAC eine Zweckentfremdung seiner Hubschrauber in Ausnahmefällen erlaubt.

Der Kommunikationschef gilt bis dato als Alleintäter

Kein echtes Fehlverhalten kann der ADAC-Präsident im Bau einer Villa für den Geschäftsführer des Regionalclubs Hessen-Thüringen erkennen. Das komme zwar mit einem „Geschmäckle“ rüber. Dienstwohnungen seien aber in vielen Unternehmen üblich, auch wenn so etwas beim ADAC sorgfältig abgewogen werden müsse, findet Peter Meyer. Erkannt hat er dagegen, dass es beim ADAC Zeit für einen „kompromisslosen Reformprozess“ ist und alle Vorwürfe aufgeklärt werden müssten. Der Autopreis Gelber Engel stehe in seiner Existenz auf dem Prüfstand. Regeln und Kontrollmechanismen würden überprüft, weil sie „offensichtlich nicht ausreichend sind“, hat Meyer erkannt. Der Manipulierer Ramstetter gilt bis dato als Alleintäter, dem offenbar niemand auf die Finger gesehen hat.

Anhaltspunkte, dass auch bei den umfangreichen Tests des ADAC manipuliert worden ist, hat der Club bislang nicht – mit einer Ausnahme. Bei der „Frankenpost“ ist der Brief eines anonymen ADAC-Mitarbeiters eingegangen, demzufolge auch die Informationen über die Wasserqualität an Badeseen über Jahre hinweg aus den betroffenen Gebieten finanziert und beeinflusst worden sind. „Der Vorwurf der Bestechlichkeit wiegt schwer“, kommentierte ein Sprecher. Eine Überprüfung sei angelaufen.

Über die Gründe der Manipulation kann nur spekuliert werden. Die einen führen das übersteigerte Ego des ehemaligen Kommunikationschefs ins Feld. Lediglich 3409 Stimmen für das Lieblingsauto der Deutschen bei 19 Millionen Mitgliedern und einer Auflage der „Motorwelt“ von 14 Millionen, das passe nicht zum gewichtigen Vertretungsanspruch des ADAC in Autofragen. Bei einer Verzehnfachung der Stimmen sieht das schon anders aus. Andere sehen es nüchterner. Wenn durch ein mageres Abstimmungsergebnis belegt wird, dass die „Motorwelt“ offenbar kaum gelesen wird, brächte das vor allem ihre hohen Anzeigenpreise unter Druck.

Die Selbstkritik des Präsident wirkt bemüht

Sollte sich herausstellen, dass nicht nur die Stimmenzahl vervielfacht, sondern auch die Reihenfolge der Preisträger verändert wurde und das über Jahre hinweg, bekäme der Skandal noch eine ganz andere Dimension. Dann würden die Autokonzerne ihre wertlos gewordenen Trophäen wohl zurückgeben, um nicht selbst Teil des Gespötts zu werden, dem sich der Club schon ausgesetzt sieht. Noch halten sie sich bedeckt und warten die Deloitte-Untersuchung ab.

Ebenfalls bedrohlich für das einst makellose Image des global zweitgrößten Automobilclubs sind bekannt gewordene Flüge von ADAC-Funktionären zu Veranstaltungen per Rettungshubschrauber. Das werfe ein schlechtes Licht auf den Club, meint Meyer nun. Seine Selbstkritik wirkt bemüht. „Zukünftig fliegen Hubschrauber ausnahmslos Rettungseinsätze“, kündigt er an. Offensichtlich ist das zuvor keine Selbstverständlichkeit gewesen. Zuvor hatte der ADAC eine Zweckentfremdung seiner Hubschrauber in Ausnahmefällen erlaubt.

Der Kommunikationschef gilt bis dato als Alleintäter

Kein echtes Fehlverhalten kann der ADAC-Präsident im Bau einer Villa für den Geschäftsführer des Regionalclubs Hessen-Thüringen erkennen. Das komme zwar mit einem „Geschmäckle“ rüber. Dienstwohnungen seien aber in vielen Unternehmen üblich, auch wenn so etwas beim ADAC sorgfältig abgewogen werden müsse, findet Peter Meyer. Erkannt hat er dagegen, dass es beim ADAC Zeit für einen „kompromisslosen Reformprozess“ ist und alle Vorwürfe aufgeklärt werden müssten. Der Autopreis Gelber Engel stehe in seiner Existenz auf dem Prüfstand. Regeln und Kontrollmechanismen würden überprüft, weil sie „offensichtlich nicht ausreichend sind“, hat Meyer erkannt. Der Manipulierer Ramstetter gilt bis dato als Alleintäter, dem offenbar niemand auf die Finger gesehen hat.

Anhaltspunkte, dass auch bei den umfangreichen Tests des ADAC manipuliert worden ist, hat der Club bislang nicht – mit einer Ausnahme. Bei der „Frankenpost“ ist der Brief eines anonymen ADAC-Mitarbeiters eingegangen, demzufolge auch die Informationen über die Wasserqualität an Badeseen über Jahre hinweg aus den betroffenen Gebieten finanziert und beeinflusst worden sind. „Der Vorwurf der Bestechlichkeit wiegt schwer“, kommentierte ein Sprecher. Eine Überprüfung sei angelaufen.

Der Präsident will die Reformen selbst managen

All das hat nun bereits zu ersten Austritten geführt, räumt Meyer ein. Es gebe Mitglieder, die „aus aktuellem Grund“ ausscheiden. Aber nicht in dem Maß wie gelegentlich zu hören war. Einer jüngsten Umfrage des Magazins „Stern“ zufolge denken rund 1,3 Millionen ADAC-Mitglieder über ihr Ausscheiden nach.

Sich selbst sieht Peter Meyer als den richtigen Mann, um die ADAC-Reform zu managen. „Ich traue mir diese schwierige Aufgabe zu“, sagt der Präsident. Der ADAC sei ein offener, demokratischer Verein, bei dem allerdings nur ein kleiner Bruchteil aktiv ist. Die Delegierten sollen demnächst bei einer außerordentlichen Hauptversammlung – der ersten seit 66 Jahren – über die in Arbeit befindlichen Reformen abstimmen. Damit glauben die gelben Engel, die in Rekordzeit zu gelben Bengeln verkommen sind, ihre verlorene Glaubwürdigkeit wiederherstellen zu können.