Der Verbandsligist SKV Rutesheim muss sich im Heimspiel gegen den VfL Pfullingen mit einem Punkt begnügen.

Rutesheim - Spiele ohne Tore sind in der Regel nicht das Gelbe vom Ei. Es gibt aber torlose Unentschieden der ansehnlicheren Sorte und solche, bei denen sich die Zuschauer fragen, ob sie nicht doch lieber den Rasen hätten mähen, das Auto waschen oder einfach nur spazieren gehen sollen. Die Partie der SKV Rutesheim gegen den VfL Pfullingen muss in die zweite Kategorie einsortiert werden. Die beiden Teams lieferten sich ein teilweise wildes Hin und Her. Der Ball wechselte im Mittelfeld von einem Pass auf den anderen gleich mehrfach die Seiten. Die Kontrahenten schenkten sich in diesem Punkt überhaupt nichts.

 

Das Ergebnis nach 90 Minuten geht in Ordnung. Die Gastgeber erarbeiteten sich ein paar Halbchancen mehr als das Team aus Pfullingen. Da war ein Kopfball von Steffen Hertenstein (22.), ein Freistoß von Dimitriy Lubenskiy (23.), ein Schuss aus halbrechter Position von Daniel Elfadli (48.) und ein geblockter Versuch von Hertenstein (55.). Das dickste Ding versemmelte aber der VfL. Matthias Dünkel hatte von rechts nach innen gepasst, Dominik Früh brachte das Kunststück fertig, völlig frei aus zehn Metern daneben zu schießen (72.).

Was soll auch anderes herauskommen, wenn zwei abstiegsgefährdete Clubs in der Schlussphase der Saison aufeinandertreffen, mögen Fußballkenner sagen. Die erste Devise lautet: Bloß nicht verlieren. Auch wenn SKV-Trainer Rolf Kramer seinen Schützlingen zu vermitteln versucht, die Tabelle auszublenden, freimachen kann sich von den alles entscheidenden Zahlen niemand. Auch der Gegner nicht, der mit vier Punkten weniger auf der Habenseite als Rutesheim auf einem Abstiegsplatz steht.

„Das war bestimmt nicht unser bester Tag“

Weil der VfB Neckarrems, der VfL Sindelfingen und gestern auch der SSV Ehingen-Süd bei Calcio Leinfelden-Echterdingen drei Punkte eingefahren haben, ist der eine Zähler vor allen Dingen für das Team aus Pfullingen nicht viel wert. Trainer Rolf Kramer sah direkt nach dem Abpfiff zunächst den positiven Aspekt in der Punkteteilung: „Das war bestimmt nicht unser bester Tag. Dennoch ist es wichtig, dass wir zumindest zu null gespielt haben. Auch wenn wir davor dreimal gewonnen haben: Wir sind keine Wundermaschinen, die hier rumlaufen und in der Verbandsliga mal eben alles niedermachen.“ Die SKV Rutesheim begann in der Defensive zunächst mit einer Fünferkette. Weil die Raumaufteilung nicht passte und zu oft mit langen Bällen operiert wurde, stellte der Coach in der zweiten Hälfte auf eine Viererreihe um. Der Effekt blieb aus.

Das Fehlen der beiden Außenspieler Keven Müller und Luca Alberici machte sich bemerkbar. Die Abstimmung in der Offensive zwischen Steffen Hertenstein, Dimitriy Lubenskiy und Sebastian Lenhardt funktionierte nicht. Gegen zwei gut gestaffelte Pfullinger Viererketten taten sich die Gastgeber mehr als schwer. Kramer: „Wir waren vorne zwar zu dritt, die drei haben aber alle alleine gespielt.“ SKV Rutesheim: Bär, Vaihinger (80. Ayaz), Wellert, Haug, Trefz, Schneider, Gebbert, Baake (88. Weeber), Hertenstein, Lubenskiy (56. Schwenker), Lenhardt (46. Elfadli).