Bei der olympischen Slopestyle-Premiere stürzt die Kanadierin Yuki Tsubota schwer, ihre Teamkollegin Dara Howell holt sich Gold. Die deutsche Medaillenhoffnung Lisa Zimmermann scheidet schon in der Qualifikation aus.

Als Medaillenhoffnung war sie gestartet - aber Lisa Zimmermann scheidet schon in der Qualifikation vor dem Slopestyle- Finale aus. Gold bei der Olympia-Premiere sichert sich die WM-Zweite Dara Howell. Ihre kanadische Teamkollegin Yuki Tsubota stürzt schwer.

 

Krasnaja Poljana - Die deutsche Medaillenhoffnung Lisa Zimmermann war beim Arzt, als sich Ski-Freestylerin Dara Howell das erste Slopestyle-Gold der Olympia-Geschichte sicherte. Schon vor ihrem zweiten Lauf jubelte die Kanadierin. Mit ihrer Bewertung von 94,20 Punkten aus dem ersten Durchgang konnte keine Konkurrentin mehr mithalten. Das Potenzial dazu hätte die 17 Jahre alte Zimmermann nach Einschätzung der Teamleitung zwar gehabt - sie konnte es am Dienstag aber schon in der Qualifikation nicht ausschöpfen und verpasste das Finale in den Bergen von Krasnaja Poljana.

Im Gegensatz zu Bundestrainer Thomas Hlawitschka wollte sich Bayerin darüber allerdings nicht beschweren. „Ich habe es verstanden, weil ich unsauber gelandet bin und das ist vollkommen in Ordnung. Ich habe ungefähr mit so einem Score gerechnet“, sagte Zimmermann, nachdem ihr die Jury 67,20 von 100 möglichen Punkten gab. Enttäuscht über das Quali-Aus sei sie aber nicht, behauptete sie. „Ich hatte Spaß und bin nicht verletzt, von daher: passt alles“, meinte Zimmermann, die unmittelbar nach der Bewertung noch kommentarlos an den Journalisten vorbeigerauscht war. Wegen einer Prellung an der Schulter musste sie dann später noch zum Arzt.

Als Medaillenkandidatin gestartet kam die Sportlerin nur auf Rang 14 der Qualifikation - und verpasste das Finale der besten Zwölf. Dort holte sich Devin Logan (USA) vor nicht voll besetzten Tribünen Silber, Bronze ging an die Kanadierin Kim Lamarre.

Deren Teamkollegin Yuki Tsubota stürzte im Finale schwer und wurde in einer Vakuumtrage von der Piste gebracht. Slopestyle ist in Sotschi erstmals im Programm der Olympischen Winterspiele.

"Das ist einfach schade"

Zimmermans Trainer Hlawitschka war mit dem Urteil der Punktrichter nicht einverstanden. „Das ist einfach schade, sie hatte den anspruchsvollsten Lauf. Sie hat viele Unsicherheiten drin gehabt. Meiner Meinung nach hätte sie aber auf jeden Fall ins Finale gehört. Schade, dass die Judges das anders gesehen haben“, sagte der 27 Jahre alte Trainer. „Normalerweise will man so einen Lauf auch im Finale noch einmal sehen.“

Bereits im ersten Lauf zeigte Zimmermann ein sehr schwieriges Programm, beim durch die Wolken diffusen Licht aber auch zu viele Patzer. Die ehemalige Eiskunstläuferin absolvierte den Parcours ohne Stöcke. Das führte insbesondere bei den Rails (Geländern) dazu, dass Zimmermann ungewohnte Schwierigkeiten mit ihrem Gleichgewicht und bei den Landungen hatte. Auch ihre wagemutigen Sprünge konnte sie nicht sauber stehen.

Zimmermann ist die erste Slopestylerin mit einem erfolgreichen Double Cork 1260, einer doppelten Überkopfdrehung und dreieinhalb Schrauben. Mitte Januar hatte sie den letzten Weltcup vor den Winterspielen gewonnen. In der Qualifikation machte ihr nun auch die Bedingungen zu schaffen: „Heute war es ziemlich schwer zu fahren. Es war ziemlich eisig in der Landung“, berichtete sie.

Hier geht's zum Olympia-Medaillenspiegel