Bei der Handball-EM stehen für das deutsche Team noch zwei Spiele auf dem Programm. Doch der Blick geht schon weiter zum Olympia-Qualifikationsturnier. Bis April könnte sich personell noch einiges tun.

Wien - Das Ziel Halbfinale ist verpasst. Vor den beiden letzten Hauptrundenspielen gegen Österreich (Montag, 20.30 Uhr/ARD) und Tschechien (Mittwoch, 20.30 Uhr/ZDF) lassen sich bereits einige Erkenntnisse aus dem bisherigen EM-Verlauf gewinnen.

 

Torhüter und Abwehr Sie zeigten in der Vorrunde ungeahnte Schwächen, inzwischen ist die Hintermannschaft aber wieder der Trumpf des Teams. Johannes Bitter passt auch durch seine Teamplayer-Qualitäten bestens zu Andreas Wolff. Bei der Deckung wurde deutlich, dass die 6:0-Abwehrformation klar die beste Variante für das deutsche Team ist. Zu einer ganz wichtigen Alternative für die beiden Kieler Innenblock-Spezialisten Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek könnte Johannes Golla werden. Der zuletzt kranke 22-Jährige ist wieder einsatzbereit und vorne und hinten gleich stark.

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Kreis Mit Pekeler, Wiencek, Golla und Jannik Kohlbacher ist das deutsche Team überdurchschnittlich besetzt.

Rückraum Er bleibt die Problemzone. Doch es gibt positive Signale. Vor allem von Philipp Weber. Der Leipziger zeigt nach der völlig missratenen EM vor zwei Jahren aufsteigende Tendenz. Er ist schnell, dynamisch, wurfstark und hat einen guten Blick für den Kreis. Ihn sollte der Bundestrainer im Zuge der Debatte über fehlende Führungsspieler genauso wie Paul Drux weiter stärken.

Außen Für das Tempospiel mit den leichten Toren ist Timo Kastening schon nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Nach der wiedergewonnen Stabilität bei Uwe Gensheimer gibt es auf außen keine Probleme. Über die Frage nach dessen Kapitänsamt lässt sich dagegen diskutieren. Die meisten Spielführer sind im Rückraum aktiv, da dort die Verantwortung übernommen werden muss.

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Alternativen Die Absagewelle hat Christian Prokop getroffen. Für das Olympia-Qualifikationsturnier (16. bis 19. April) könnten die Linkshänder Franz Semper und Steffen Weinhold wieder ein Thema werden, was für eine Entlastung von Kai Häfner wichtig wäre. Womöglich fühlt sich auch Spielmacher Martin Strobel wieder fit genug, um mitzuhelfen. Definitiv nicht reichen wird es für Fabian Wiede, der nach seiner Schulter-OP noch vier bis fünf Monate ausfällt.