Süße Softdrinks sollen 20 bis 30 Cent pro Liter teurer werden – das fordern neben Verbraucherschützern nun auch Kinder- und Jugendärzte.

Bad Orb - Der Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert eine Zuckersteuer in Deutschland auf Limonaden und Softdrinks. „Solch eine Abgabe ist unumgänglich. Anders geht es nicht“, sagte Präsident Thomas Fischbach am Montag bei einem Kongress mit rund 300 Teilnehmern im hessischen Bad Orb. Die Verbraucherschützer von Foodwatch empfahlen bereits, 20 bis 30 Cent pro Liter Süßgetränk zu erheben. Dieser Forderung schließe sich der Verband an, sagte Fischbach. Die Einnahmen – mutmaßlich eine Milliarde Euro – könnten in Schutzprogramme gegen Diabetes fließen.

 

„Allein auf Freiwilligkeit und Vernunft zu setzen, fruchtet nicht“, sagte Fischbach. Die Zahl der Raucher sei auch erst durch Verbote und einer Verteuerung von Zigaretten gesunken. Der Verband kritisiert, dass Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) nur auf Verbraucher-Information, Transparenz und Ernährungsbildung setze. „Das Wohl der Nahrungsmittelindustrie ist der Politik offensichtlich wichtiger als die Gesundheit der Kinder“, sagte Fischbach.