Freude in Zeiten der Coronakrise: darum ging’s am Sonntagabend beim stadt- und bundesweiten Zuhause-Konzert. Die Premiere war ein Erfolg.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Stuttgart - Ein „Meer von Klang“ hatte sich Cornelius Meister, Generalmusikdirektor der Staatsoper und des Staatsorchesters Stuttgart, vom ersten Stuttgarter Zuhause-Konzert erhofft. Und tatsächlich schwappte am Sonntagabend nach dem Beispiel des „Flashmob sonore“ in Italien eine eindrückliche Klangwelle über die Landeshauptstadt hinweg. Hunderte Musikerinnen und Musiker des Kammerorchesters Stuttgart, der Stuttgarter Philharmoniker und des Staatsorchesters stimmten um 18 Uhr jeweils von zuhause aus Beethovens „Ode an die Freude“ an. Die Stuttgarterinnen und Stuttgarter waren eingeladen, singend, pfeifend oder sonnst wie musizierend einzustimmen – als Zeichen der Zuversicht in der Coronakrise. Viele beteiligten sich. „In Möhringen, Ortsmitte, erklang heute um 18 Uhr von den Balkonen Hausmusik – Freude schöner Götterfunken, selbst gespielt mit Saxofon, Querflöte, etc.“, schrieb eine Leserin und Ohrenzeugin begeistert.

 

Die Meisters sangen auch „Der Mond ist aufgegangen“

Meister und seine Familie musizierten auf dem Balkon ihrer Wohnung an der Grenze von Stuttgart-Ost und -Süd. „Wir haben von links einen Trompeter gehört, von weit weg auch jemanden, der musiziert hat, und viele, viele glückliche Singende“, sagte der Musikchef der Stuttgarter Staatsoper und des Staatsorchesters. Und weil’s so schön war, sang die fünfköpfige Meister-Familie, einem Aufruf der Evangelischen Kirche folgend, um 19 Uhr von ihrem Balkon aus auch noch „Der Mond ist aufgegangen“.

Dokumentiert sind die „Ode an die Freude“-Beiträge unter dem Hashtag #stuttgartmusiziertdaheim. Die musikalische Mit- und Mutmach-Aktion fand übrigens auch bundesweit ein Echo. Meisters Fazit: „Es war großartig. Wir sollten es wieder machen.“