Ein spontan geformtes Orchester mit Musikensembles aus Sindelfingen, Maichingen Darmsheim und weitere Bläsern aus dem Kreis hat am Samstag ein Solidaritätskonzert für die Ukraine gegeben. Es gab Applaus, Tränen der Rührung und einen Appell.

„Verschwinden werden unsere Feinde wie Tau in der Sonne“ und „Leib und Seele geben wir für unsere Freiheit“. Die Textzeilen aus der ukrainischen Nationalhymne klingen beklemmend aktuell. Kein Wunder, dass die rund 150 Menschen, die sich am Samstagvormittag auf dem „Grünen Platz“ in Sindelfingen für ein Solidaritätskonzert für das umkämpfte Land versammelt haben, zum Teil mit Tränen in den Augen der Musik lauschen.

 

Mitglieder der Stadtkapelle Sindelfingen, der Musikkapelle Maichingen, vom Musikverein Darmsheim, dem Jugendblasorchester Realschule Hinterweil und sogar der Stadtkapelle Böblingen und weiteren Bläsern aus dem Kreis Böblingen sind dem Aufruf von Stadtmusikdirektor Markus Nau und dem Dirigenten Timo Kächele gefolgt, und haben sich spontan zu einem Orchester formiert. Gemeinsam spielt das mehrere Dutzend starke Ensemble neben Europahymne, Ukrainischer Nationalhymne und „We are the World“ auch den Kanon „Dona Nobis Pacem“ (Gib uns Frieden).

Ukrainische Frauen im Publikum mit Tränen in den Augen

Dazwischen richtet sich Oberbürgermeister Bernd Vöhringer an das Publikum auf dem „Grünen Platz“. Er spricht von den zahlreichen Hilfsaktionen, die Verwaltung und Ehrenamtliche wie etwa der Verein „Helfen statt Hamstern“ leisten, von der riesigen Herausforderung, die auf Sindelfingen und den Kreis zukommt und er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, sich selbst einzubringen, wo immer sie können.

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Unter den Zuhörenden sind auch Iryna und Halyna Yazvinska. Die junge Iryna und ihre Schwiegermutter sind erst vor zwei Wochen der Kriegsgefahr in ihrer Heimat entkommen und bei Verwandten in Sindelfingen untergekommen. Der Gedanke an Familie, Freunde und Landsleute, die zuhause für ihre Freiheit kämpfen, lässt Iryna in Tränen ausbrechen. Aber es gibt auch Hoffnung: „Es bedeutet uns sehr viel, dass die Menschen hier so zu uns stehen und uns unterstützen“, sagt sie.