Es war einer der furchtbarsten fremdenfeindlichen Anschläge in Deutschland. Zwei junge Frauen und drei Mädchen sterben im Feuer. 25 Jahre später gedenkt die Stadt der Toten. Es zeigt sich, dass die Wunden nicht verheilt sind.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Solingen - Lutz Peters Telefon klingelt jetzt noch häufiger, seitdem die „Solinger Morgenpost“ gemeldet hat: „Merkel bei Gedenkfeier für Opfer von Solingen“. „Kommt die Kanzlerin nach Solingen zur städtischen Gedenkfeier?“, lautet die Frage, die bis aus Berlin an den Leiter des Presse- und Marketingamtes der Stadt im Bergischen Land irritiert herangetragen wird. Der Brandanschlag auf das Haus der Familie Genc jährt sich am 29. Mai zum 25. Mal. Peters mag nicht offen sagen, dass die Organisation des Gedenktages für die 162 000 Einwohner große Stadt, die sich Integrationsstadt nennt und dafür auch eine Auszeichnung bekommen hat, ein nervenaufreibender diplomatischer Drahtseilakt ist.