Kwadi hat eine Stimme zum Niederknien und Produzenten, die sie mit zeitgenössischen R'n'B-Beats in Szene setzen - und dann schaut auch noch eine Nile-Rodgers-Funkgitarre vorbei. Ist er der neue Pharrell? Unser Soundcheck zeigt's.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Kwadi ist einer der Künstler, die plötzlich da sind. Der aus Ghana stammende Sänger verbindet seine extrem soulige Stimme mit einem zeitgenössischen Sound zwischen R'n'B, Trap und EDM und zwischendurch schaut auch mal eine Nile-Rodgers-Funkgitarre vorbei. Der neue Pharrell? 

 

Das wäre vielleicht etwas verfrüht, aber das Potenzial ist auf jeden Fall da. Wir würden sagen: Musik für den Festivalsommer und ein Start von Null auf Hundert. Kwadis Website verlinken wir hier, und in unserem Soundcheck gibt der Sänger Auskunft über seine musikalischen Vorbilder, seine afrikanischen Wurzeln - und über sein bald anstehendes Konzert in der Schräglage.

Drei in drei Sekunden:

Favourite Spot zum Musik machen? Ich habe mir zu Hause ein Homestudio eingerichtet. Das ist definitiv mein Lieblingsort zum Musikmachen, da es so eingerichtet ist, dass ich effektiv und kreativ sein kann.

Größtes Vorbild aus Stuttgarter Musikszene? Als Vorbilder habe ich eher internationale Künstler aus den Staaten oder UK, aber es gibt in Stuttgart Künstler wie Tobi Tan und Charles Simmons, die ich sehr feiere!

Persönliche Lieblingsplatte? Meine absoluten „go to“ Platten sind "Jamie Lidell" von Jamie Lidell, Gregory Porters "Liquid Spirit" und Robin Thicke mit "Paula".

Wie kamst du zum Musikmachen?

Mit der Zeit habe ich mir ein Netzwerk mit Produzenten und Musiker aufgebaut, mit denen ich sehr gerne Musik mache und wo der Vibe einfach stimmt. Ich komme ursprünglich aus Ghana. In Ghana ist das Musizieren und tanzen mit seinen Freunden, Familie und Mitmenschen normal und sehr wichtig. Das hat mich sehr geprägt und hat mich dazu gebracht Musik zu machen. Ich führe das hier in Deutschland genau so fort. Natürlich kommt es vor, dass ich meine Songs auch mal alleine schreibe. Aber in den meisten Fällen wird der Song dann bei einer Session mit Produzenten oder weiteren Musikern verfeinert und fertiggestellt.

Wie ist die witzigste Anekdote aus deiner Karriere?

Als ich jünger war, habe ich mich für meinen afrikanischen Namen Kwadwo geschämt, es war einfach nicht so cool wie Usher, Chris Brown oder Puff Daddy ... Als ich älter wurde und ich mich musikalisch immer mehr gefunden habe, habe ich natürlich auch an Selbstbewusstsein zugelegt und bin heute sehr Stolz darauf mich KWADI (Abkürzung von Kwadwo) zu nennen.

Wie würdest du deinen Stil in drei Worten beschreiben?

Modern, Gefühlvoll, Avantgarde.

Wovon handelt ein aktueller Song deiner Wahl?

"No Regrets" handelt davon, dass man seine Entscheidungen nicht bereut, sondern stets nach vorne blickt. Es ist zu meinem Lebensmotto geworden. Ich möchte am Ende in den Spiegel schauen und keine Reue haben. Ich hoffe, dass andere sich durch meinen Song inspirieren lassen.

Wenn Stuttgart ein Song wäre, dann …

... "We Are The World". Es ist zwar eine andere Situation wie in den Verses des Songs beschrieben aber meiner Meinung nach hat Stuttgart sehr viele Talente. Ob es dabei um Musik geht um Fashion, Design oder Kunst. Diese Talente müssen meiner Meinung nach noch mehr gefördert werden. Ich treffe oft junge Künstler, die sehr talentiert sind und gerne Musik machen, aber nicht die Möglichkeit haben ihre Songs aufzunehmen oder überhaupt nicht wissen wo sie anfangen sollen ohne dass Ihnen jemand erstmal das Geld aus der Tasche zieht.

Was passiert bei dir als nächstes?

Ich habe vor kurzem meine erste EP unter dem Künstlernamen KWADI fertiggestellt. Soe heißt „Lost in the woodz“ und wird voraussichtlich im Sommer veröffentlicht. Zudem gründe ich zurzeit mein eigenes Musiklabel „Urban Uniforms“. Urban Uniforms soll angefangen mit mir und dann talentierten Urban und Electronic Artists eine Plattform bieten, um professionell ihre Musik zu veröffentlichen und zu vermarkten.


Nächstes Konzert: Am Samstag, 20. Mai in der Schräglage Stuttgart