Das Projekt Soziale Stadt Münster nimmt Fahrt auf. Die Bürger zeigten reges Interesse an der Auftaktveranstaltung. Dabei konnten sie ihre Ideen zur Gestaltung eines lebenswerten Stadtteils einbringen.

Münster - Die Soziale Stadt Münster nimmt Fahrt auf. Nachdem Anfang November das Stadtteilbüro der Sozialen Stadt in Münster eröffnete, fand am Montagabend die Auftaktveranstaltung zur zugehörigen Bürgerbeteiligung statt. „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich Bürger aktiv an der Stadtentwicklung beteiligen können“, sagte Bezirksvorsteherin Renate Polinski bei der Begrüßung der etwa 150 Teilnehmer. Zusammen mit der Projektleiterin für die soziale Stadt Münster, Dominika Pawliczek-Lauer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, dem Team des beauftragten Architekturbüros Weeber+Partner und einer Vertreterin der Firma STEG, die sich um die energetische Sanierung der Privathäuser kümmern wird, stellte sie die Soziale Stadt den Bürgern vor.

 

Vier Themenschwerpunkte

Danach durften diese mit der Arbeit loslegen. Dazu wurden vier Stationen mit jeweils einem eigenen Arbeitsfeld eingerichtet. Die Handlungsfelder waren: Wohnen/Wohnumfeld, Mobilität, Zusammenleben der Generationen und Bildung/Kultur/Gesundheit. Jedes der Handlungsfelder war noch einmal unterteilt – in Ziele, Teilziele und Projekte. Die Arbeitsfelder und erste Ziele wurden vom Projekt-Team anhand der vorbereitenden Untersuchung herausgearbeitet. Die Bürger konnten ihre Vorschläge zu den einzelnen Handlungsfeldern an den Stationen einbringen. Dabei kam es zu angeregten Diskussionen zwischen allen Beteiligten. Im Anschluss wurden die Ideen über ein Punktesystem priorisiert. Andreas Böhler von Weeber+Partner präsentierte danach die Ergebnisse.

Beim Thema Wohnen und Wohnumfeld wollen die Bürger vor allem den vorhandenen Wohnraum erhalten und diesen für Familien und Pflegebedürftige ausbauen. Auch die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und im Umfeld des Bahnhofs – wo unter anderem eine Eisdiele vorgeschlagen wurde – soll verbessert werden. Im Bereich der Mobilität wünschen sich viele Münsterer vor allem mehr Parkplätze im alten Ortskern. Analog zu den Überlegungen des Projekt-Teams wünschen sich auch die Bürger endlich einen Steg über die S-Bahn-Trasse Richtung Ludwigsburg/Kornwestheim. Besonderes Augenmerk soll hier auf die Verbindung mit dem Hallschlag gelegt werden.

Begegnungsort auf der Wunschliste

Für das Zusammenleben der Generationen schlagen viele einen Begegnungsort – ein Café oder ähnliches – vor. Bildung, Kultur und Gesundheit sollen vor allem durch den Ausbau der digitalen Infrastruktur angekurbelt werden. Besonders hervorzuheben ist hier auch der Wunsch nach Angeboten für 16- bis 19-Jährige. Dies zeigt, dass die Bürgerbeteiligung auch bei jungen Menschen ankommt.

„Viele Ideen lassen sich auf jeden Fall umsetzen, bei einigen muss man aber auch schauen inwieweit die soziale Stadt diese umsetzen kann“, sagte Böhler. Die Vorschläge fließen in das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) ein, das alle Maßnahmen dokumentiert. Der nächste Schritt der Sozialen Stadt ist nun die Bildung von Projektgruppen zu den einzelnen Arbeitsfeldern. In diesen Gruppen arbeiten die Münsterer intensiv an einem Thema. Aus den Projektgruppen bilden dann gewählte Vertreter das sogenannte Bürgergremium, das die Bürgerschaft gegenüber dem Stadtteilmanagement und damit der Stadtverwaltung vertritt.

Matthias Bertram, stellvertretender Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung sagte in seinem Schlusswort: „Ohne die aktive Teilnahme der Bürger funktioniert die soziale Stadt nicht.“