Die katalanische Hafenstadt ist für ihr Nachtleben bekannt und wird von feiernden Touristen überrannt.

Am Anfang des Abends stand eine These. Cava, meinte Saskia, wäre ein Getränk, das zu jedem Ort und jeder Gelegenheit passt. Zumindest, wenn man in Barcelona unterwegs ist. "Egal ob in einer Hafenkneipe oder im Sternerestaurant – der katalanische Champagner wird überall ausgeschenkt", behauptet die Deutschspanierin. Seit Saskia von Berlin nach Katalonien gezogen ist, schwört sie auf den nach der méthode champenoise hergestellten Schaumwein. Ohne ihn kann sie sich einen Abend in der Hafenstadt nicht mehr vorstellen. Ob ihre Bekehrungsversuche auch bei uns Erfolg haben? Auf jeden Fall führen sie uns in die unterschiedlichsten Winkel der Mittelmeermetropole.

Wir starten im Can Paixano, einer kleinen Kneipe im Hafenviertel Barceloneta, wo sich den ganzen Tag über Leute auf ein Gläschen und ein paar Tapas – Schinkelwürfel, Anchovis oder kleine Käse-Sandwichs – treffen. In den letzten Jahren ist das Viertel ein bisschen heller und schicker geworden. Aber an dem höhlenartigen Lokal, das seit seiner Eröffnung reichlich Patina angesetzt hat, hat sich nichts geändert. Über der Theke baumeln Schinken, hinter den Glasvitrinen stapeln sich Würstchen und rohes Fleisch, auf dem Fußboden die hauchdünnen Papierservietten, mit denen sich die Gäste Mund und Hände abwischen. Es ist immer gut besucht.

Kein Wunder: Bereits für einen Euro gibt es ein Glas Cava, die billigste Flasche kostet 2,50 Euro. Ob wir davon nicht lieber die Finger lassen sollten? "Natürlich sind das keine Spitzenerzeugnisse", räumt Saskia ein. "Aber wenn man Brut bestellt, kann nichts passieren." Tatsächlich, er ist trinkbar. Und wir würden glatt ein zweites Glas bestellen, wenn uns die übrigen Schaumwein-Fans an der Theke nicht fast zerquetschen würden.