Außenpolitik

Hier dominiert Martin Schulz im Vergleich zu Gabriel ganz eindeutig. Zwar kann man nicht behaupten, dass Gabriel vom internationalen Geschäft keine Ahnung hat. Als Wirtschaftsminister und Vizekanzler widmete er sich intensiv Fragen des Außenhandels, reiste viel, ist Mitglied des Sicherheitskabinetts und verwaltete außerdem so sensible außenpolitische Dossiers wie die Rüstungsexporte deutscher Unternehmen. Allerdings zeichnete er sich gelegentlich durch eine wenig diplomatische Wortwahl aus und in den immer bedeutender werdenden europapolitischen Fragen ist Gabriel dem noch amtierenden EU-Parlamentspräsidenten Schulz naturgemäß unterlegen. Schulz, der unbestritten dem EU-Parlament zu einem enormen Bedeutungsgewinn verhalf, hatte außerdem bereits ausreichend Gelegenheit, den wichtigsten Staatenlenkern der Welt auf Augenhöhe zu begegnen. Er weiß also um deren Stärken und Marotten. Der Kanzlerin steht er da in nichts nach. Dieser Punkt geht deshalb klar an Schulz. In außenpolitisch stürmischen Zeiten ist das nicht wenig, zumal die Union die Kanzlerin und CDU-Chefin im Wahlkampf nach der Wahl von Donald Trump als letzten verbliebenen Stabilitätsanker in der westlichen Welt präsentieren wird.