Frau Z. hat eine Zwangsehen hinter sich, aber Gewalt wurd ihr nach der Scheidung von ihrer großen Liebe angetan. Sie konnte flüchten und jetzt beginnt ein neues Leben.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - 33Es ist ein echter Neuanfang für Frau Z. Mit Mitte dreißig hat die alleinerziehende Mutter die Schatten ihres früheren Lebens hinter sich gelassen. Dennoch wacht sie nachts immer noch auf, weil sie Angst hat, dass ihr gewalttätiger Ex-Partner sie finden könnte. Sie und ihn trennen jetzt viele hundert Kilometer und Frau Z. hat alle früheren Kontakte abgebrochen, um keine Fährte zu ihrem neuen Wohnort zu legen. Gut eineinhalb Jahre lebte sie im Frauenhaus und die Schwangerschaft mit ihrem jüngsten Kindes wurde erst dort entdeckt. „Das war anfangs ein Schock für mich“, sagt sie. „Aber ich liebe alle meine Kinder abgöttisch“. Auch die älteren, die aus ihrer ersten Ehe, einer Zwangsehe stammen.

 

Zwangsheirat mit 18

„Mit 18 hat mich mein Vater zwangsverheiratet“, erzählt sie. Sie und der zehn Jahre ältere Mann kannten sich zuvor nicht. „Schon seine Berührungen war schlimm für mich“, sagt sie. Die Ehe ist inzwischen geschieden. Der Ex-Mann hat eine neue Familie und heute haben er und Frau Z. ein freundschaftliches Verhältnis zueinander. Er zahlt Unterhalt für die älteren Kinder und manchmal nimmt er sie in den Schulferien mit zu sich. Vater und Kinder verstehen sich gut.

„Ich dachte damals mit 18 Jahren, dass Kinder mir einen Lebensinhalt geben. Ich war ja total isoliert“, erzählt Frau Z. Eigentlich wollte sie Friseurin werden, stattdessen landete sie ungelernt im Lebensmittelverkauf. Der Vater hatte die Ausbildung verboten, stattdessen musste sie vor der Geburt der Kinder Geld verdienen, das der Vater dann an Spielautomaten verzockte. Er war spielsüchtig und kassierte alles verfügbare Geld für seine Sucht ein.

Verhängnisvolle Begegnung

Die Familie von Frau Z. kommt aus Osteuropa, doch sie selbst ist in Deutschland aufgewachsen. Nach sieben Jahren Ehe hielt sie es nicht mehr aus und ging mit ihren Kindern weg. Schon damals versuchte sie, an einem anderen Ort Fuß zu fassen. Eine Freundin wollte ihr dabei helfen, doch es klappte nicht und sie kehrte zu ihren Eltern zurück. Ihr Ehemann, der ebenfalls unglücklich in der Zwangsehe war, zog in eine andere Stadt.

An ihrem Heimatort bei den Eltern lernte sie den Vater des jüngsten Kindes kennen. „Er war für mich die große Liebe“, sagt sie und so folgte sie ihm in den Norden Deutschlands. Dort lebte sie mit ihren Kindern unter der strengen Bewachung seiner Sippe. Die zwang sie ein Kopftuch zu tragen und versuchte, ihr Selbstbewusstsein zu zerstören. „Als wir umgezogen waren, begann er, mich zu schlagen. Da hat er mir zum ersten Mal das Trommelfell kaputt geschlagen“, erzählt sie. Nach zwei Jahren floh sie in einer Nacht und Nebel-Aktion mit den Kindern in ein Frauenhaus im Süden.

Neustart mit den Kindern

„Sie haben mich dort so gut behandelt und ich habe zu mir selbst zurück gefunden“, lobt sie die Atmosphäre. Bei der Geburt des jüngsten Kindes wurde sie von einer anderen Bewohnerin begleitet. „Aber ich wollte wieder auf eigenen Füßen stehen“, doch die Wohnungssuche war zermürbend. Als sie die Hoffnung schon fast aufgegeben hatte, klappte es. „Außer mir waren noch neun Familien bei der Besichtigung.“ Vom Jobcenter erhielt sie einen Sockelbetrag für die notwendigsten Einrichtungsgegenstände. Vor allem aber Bettdecken, Kopfkissen, Handtücher, ein Teppich sowie ein Staubsauger fehlen noch. Sobald das Jüngste einen Kitaplatz hat, will Frau Z. arbeiten gehen.

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