Die Hilfsbereitschaft der StZ-Leserinnen und -Leser ist trotz steigender Lebenshaltungskosten ungebrochen. 2022 konnten sogar mehrere große Projekte gefördert werden.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Es hatte auch seine guten Seiten, das Krisenjahr 2022. Das Positive, das viele Menschen trotz der sich um die Wette jagenden Hiobsbotschaften dennoch erfahren konnten, haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, durch ihre großzügigen Spenden ermöglicht. Die Rückkehr zur Geselligkeit und zum sozialen Leben durch den Rückgang der Gefahren, die von Corona ausgehen, hat 1000 Kindern in den Sommerferien die schönen Stunden im evangelischen Waldheim zurückgebracht.

 

Das war nur möglich, weil die Spendenaktion mit einer fünfstelligen Summe die Verpflegung und die Getränke für Kinder und Betreuerteam finanzieren konnte. Die meisten Kinder, die den Aufenthalt in diesem Waldheim aus vollen Zügen genießen, kennen Urlaub nur vom Hörensagen.

Jetzt kann wieder gekickt werden

Viele der Kinder und Jugendlichen, die vom Verein evangelische Jugendhilfe Hochdorf e. V. betreut werden oder dort wohnen, haben in ihrem jungen Leben schon viel Negatives erlebt. Für sie hat die Spendenaktion eine große Summe bewilligt, damit der Sport- und Festplatz saniert werden konnte. Der Belag hatte so viele Löcher, dass Stolperfalle an Stolperfalle lag. Vorstandsmitglied Andreas Walker reagierte postwendend auf die Zusage: „Ich bin fast vom Stuhl gefallen“, sagte er. Jetzt wird wieder gekickt, und zur Einweihung wurde im September in „High Village“ ein großes Fest gefeiert.

Alle bisherigen Dimensionen einer Spendenvergabe sprengt in dieser Saison aktuell die Summe für Lebensmittel-Einkaufsgutscheine, die von einigen der karitativen Partnerorganisationen ausgegeben werden. Empfänger sind Familien in Sozialunterkünften mit Säuglingen oder Kleinkindern, Familien, die aufgrund ihres geringen Einkommens im Niedriglohnsektor in prekären Verhältnissen leben, und Obdachlose. Die Dankbarkeit über die schnelle und unbürokratische Unterstützung ist riesig, wie uns die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Evangelischen Gesellschaft berichten: „Meine Kinder und ich haben seit gestern nichts mehr gegessen. Mit dem Gutschein können wir Brot, Milch und Kartoffeln kaufen“, so die Freude einer Mutter. Ein andere Frau hatte kein Milchpulver für ihr Baby mehr, und das Geld vom Jobcenter ließ auf sich warten.

Zwei Millionen Euro sind ausbezahlt

Fast eine halbe Million Euro konnte Hilfe für den Nachbarn in seinem zurückliegenden Geschäftsjahr für kleine und kleinste Projekte, aber auch für große Vorhaben vergeben. Ausschlaggebend ist dabei stets, dass viele Menschen einen Nutzen davon haben. So kann die Schwäbische Tafel seit Kurzem aufatmen, denn in ihrer Zentrale in Stuttgart-Wangen strahlt jetzt ein blauer Fußboden, dort wo die Lebensmitteltransporter be- und entladen werden. Der Wirtschaftskontrolldienst hatte die Sanierung verlangt, und Hilfe für den Nachbarn hat mit einer großen Spende geholfen. Der Tafelverein wäre nicht in der Lage gewesen, diese Ausgabe zu stemmen.

Vorrang vor allen Projekten haben immer die Einzelfallhilfen. 1334-mal konnte die Aktion in der zurückliegenden Spendensaison helfen. Der größte Teil der Gelder wird seit jeher für den Kauf von Möbeln und Elektrogeräten vergeben. Ebenfalls ein großer Posten sind Arztrechnungen und Brillen. Alles in allem hat Hilfe für den Nachbarn im zurückliegenden Spendenjahr knapp zwei Millionen Euro an bedürftige Menschen und für 88 soziale Projekte ausbezahlt – dies alles war nur möglich dank der Hilfsbereitschaft der StZ-Leserinnen und -Leser.

Immer wieder erreichen uns rührende Dankesschreiben von Spendenempfängern. So zum Beispiel eine Fotocollage, die ein junger Mann mit überschwänglichem Dank für die Übernahme der Kosten seiner Zahnbehandlung geschickt hat. Oder von einem Herrn, dem die Mitgliedschaft im Sportverein ermöglicht wurde. Er hätte sich gerne mit einem Porträtbild in der Zeitung bedankt. Das jedoch widerspricht den Regeln der Spendenaktion, denn alle Klienten müssen anonym bleiben. Deshalb werden in den Schilderungen der Schicksale bestimmte Merkmale verwischt. An der Tragweite der oft bestürzenden Lebensgeschichten ändert dies nichts.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
IBAN DE53 6005 0101 0002 2262 22
BIC SOLADEST600
Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

Bitte vermerken Sie auf der Überweisung unbedingt, ob Ihr Name veröffentlicht werden soll.