Er coacht Führungskräfte, indem er sie in eine Schafsherde stellt. Der Stuttgarter Unternehmensberater Samy Hashish bittet nun zu einer fünftägigen Benefizwanderung für das Kinderhospiz. Sein Credo: Wandern macht glücklich.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Was Führungskräfte von Schafen lernen können, führt Samy Hashish als Hüter einer Herde keineswegs in der trockenen Theorie vor, sondern in der turbulenten Praxis mit blökenden Wiederkäuern. Der Stuttgarter Unternehmensberater, der 23 Schafe auf dem Priorberg bei Horb am Rande des Schwarzwalds besitzt, coacht Chefinnen und Chefs beim Aufeinandertreffen mit zottelmähnigen Vierbeinern.

 

Wie viel Druck notwendig ist und ab wann Druck schädlich wird, soll der Mensch am Beispiel Schaf erkennen. Seine Seminare sind sehr beliebt, weil die meist in der Großstadt gestressten Manager gern zur außerbetrieblichen Fortbildung in die Natur aufbrechen und schneller als gedacht Freundschaft schließen mit den liebenswürdigen Geschöpfen aus der Familie der Hornträger. „Schafe reagieren sofort und ungefiltert“, erklärt Hashish das Erfolgsrezept seiner Schulungen, „bei ihnen erkennt man also sofort, wie sich gute Führung auswirkt.“

116,9 Kilometer sollen an fünf Tagen bewältigt werden

Am kommenden Donnerstag bricht der Stuttgarter Unternehmensberater, der gern Cowboyhüte trägt, zu einer Benefizwanderung für das Stuttgarter Kinderhospiz unter dem Motto „Walk und Talk“ auf. Für jeden gemeinsam gelaufenen Kilometer sollen zehn Euro gespendet werden. Die Strecke ist 116,9 Kilometer lang und soll an fünf Tagen bewältigt werden.

„Ziel der Wanderung ist es, durch das Ausbrechen aus klassischen Umgebungen eine besondere Atmosphäre zu schaffen, bei der sich Gespräche vertiefen“, erklärt Samy Hashish. Beim gemeinsamen Laufen schöpft man Vertrauen und öffnet sich für einen erquicklichen Gedankenaustausch. Das Wandern macht glücklich – noch mehr, wenn man damit anderen hilft. Der Startpunkt ist am Donnerstag, 8 Uhr, auf dem Priorberg. Über den Jakobsweg geht es immer weiter – bis an Pfingstmontag der Feldberggipfel erreicht ist. „Damit dürfen wir etwas Licht in die dunkle Welt der Hospizkinder bringen“, sagt er.

Mitläuferinnen und Mitläufer können sich noch anmelden auf der Seite www.adalea.de. Da es sich um einen geschäftlichen Spendenlauf handelt, sagt Samy Hashish, darf man nach der Coronaverordnung unter Einhaltung der Hygieneregeln in Pensionen übernachten.