Darf die Fußball-Bundesliga die Saison mit Geisterspielen schon bald fortsetzen? Nun haben sich die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und Markus Söder dazu geäußert.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart/Ulm - Derzeit beraten die 36 Profivereine mit ihrem Dachverband, der Deutschen Fußball-Liga (DFL) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise – und über ein Konzept, das eine Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen ermöglichen soll. Am Nachmittag sollen Ergebnisse des Treffens präsentiert werden.

 

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Bereits am Mittag äußerten sie Winfried Kretschmann und Markus Söder in Ulm zum Thema Profifußball. Die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und Bayern halten die Wiederaufnahme des Spielbetriebs beide für möglich – allerdings unter strengen Auflagen, die erst noch geprüft und bewertet werden müssen.

„Es hängt von den Rahmenbedingungen ab“, sagte Kretschmann, „es muss alles geregelt sein.“ Auch die Frage nach regelmäßigen Tests der beteiligten Fußballer sprach er noch einmal an. Bewerten müsse das Konzept der DFL auch das Robert-Koch-Institut (RKI). Kretschmann sagte: „Wir werden das nicht entscheiden, ohne uns mit dem dem RKI zu comitten.“

Nicht nur das RKI muss zustimmen

Söder meinte, der Fußball könne an den Wochenenden in diesen Zeiten das Leben vieler Menschen „erleichtern“ und sprach von einer psychologischen Wirkung. Der bayerische Ministerpräsident machte aber auch klar, dass auch in diesem Bereich nicht vorschnell gehandelt werde. „Für mich gilt: Das RKI soll eine Bewertung machen und sagen, ob das Konzept gut ist oder nicht.“ Er selbst halte die Pläne der DFL für „spannend“. Nicht nur das RKI müsse zudem zustimmen, sondern auch die Gesundheitsbehörden der Länder. Auch das Risiko von Menschenansammlungen vor den Stadien, in denen keine Zuschauer zugelassen sein werden, müsse bedacht werden. Und es müsse klar sein, dass alle Vereine, ob groß oder klein, alle notwendigen Maßnahmen umsetzen können.

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Zuletzt war von Söder und dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, der 9. Mai als Termin des Neustarts der Bundesliga und der zweiten Liga ins Gespräch gebracht worden. Allerdings kommt die Ministerpräsidentenkonferenz erst am 30. April wieder zusammen.

Die DFL will die Saison vor allem deshalb zu Ende spielen, um die noch ausstehende Rate der TV-Gelder für die Vereine zu sichern.