Das Pumpenplätzle halten manche Anwohner für eine finstere Ecke, wo Jugendliche grölen und mutmaßlich Drogen kursieren. Es hat lange gedauert, bis die Stadt den Heslacher Spielplatz nun verschönert und aufwertet.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

Stuttgart-Süd - Das Pumpenplätzle hat keinen guten Ruf. Der kleine, etwas versteckte Spielplatz an der Untere Straße in Heslach wird seit Jahren von einigen Anrainern mit Argwohn beobachtet. Es sei ein Rückzugsort für „Drogendealer und jugendliche Diebstahlbanden“, hieß es bereits Ende 2016 reichlich drastisch in einem Antrag der FDP-Fraktion im Bezirksbeirat Süd. Es hatte immer wieder nächtliche Ruhestörungen durch Jugendliche und junge Erwachsene gegeben, in der Folge wurden Ortsbegehungen vorgenommen, Gespräche mit der Polizei geführt, die entgegen der schlimmen Vermutungen versicherte, dass das Pumpenplätzle kein Drogenhotspot sei. Auch als Spielplatz für Kinder ist der Ort mit seiner spärlichen Möblierung eher unattraktiv.

 

Lange Inkubationszeit

Der Bezirksbeirat nahm das Pumpenplätzle zügig auf seine Agenda, weil es im Quartier eine wichtige Funktion hat, so klein es auch sein mag: Hier wohnen zahlreiche Familien, die wenigsten verfügen über Balkon oder Garten, und eine größere Grünanlage fehlt. Im vorvergangenen Doppelhaushalt wurde der Spielplatz zum Step-Projekt gekürt. Dann geschah lange nichts wegen Personalwechsels im Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF). Jetzt endlich nimmt sich die Behörde des Pumpenplätzles an.

Die öffentliche Beteiligung darüber hat bereits im Oktober 2019 stattgefunden, wie die GFF-Mitarbeiterin Hannah Layer, im Bezirksbeirat Süd berichtete. Kinder aus dem Quartier brachten ihre Ideen ein. Sie wünschten sich ein Trampolin, eine Rutsche, Schaukeln und Sitze. Das meiste wird kommen: Trampolin mit Weichbodenbelag, ein Drehbalken oder ein Bodenrondell und ein Sitzpodest für Kinder. Ferner wird es wieder zwei Tische mit Bänken geben sowie ein paar neue Sitzgelegenheiten. Der Unterstand bleibt, wird aber nicht beleuchtet.

Verkrautete Kübel

Der Bezirksbeirat begrüßte die Pläne der Verwaltung und zeigte sich froh darüber, dass nach langer Inkubationszeit endlich etwas geschehe. Nur: „Was ist mit den hässlichen Betonkübeln in der Untere Straße?“, fragte SPD-Bezirksbeirätin Marion Eisele. Die Stadt hatte sie einst aufgestellt, auf dass Anwohner sie schön bepflanzen, was aber nur halbherzig geschieht, weshalb mancher Topf schlicht verkrautet. Seitens der Verwaltung erhielt sie zur Antwort, man kümmere sich jetzt zunächst mal um das Pumpenplätzle. Packe man auch noch die Untere Straße ins Projekt, die dortigen Kübel und Hochbeete, verzögere sich das Unterfangen möglicherweise wieder. Zunächst jedenfalls bleiben Kübel und Beete stehen, um zu verhindern, dass die Flächen zugeparkt werden.

Reinhard Otter von den Grünen warnte davor, die Jugendlichen vom Pumpenplätzle zu verdrängen: „Die Stadt braucht auch Treffpunkte für Jugendliche – natürlich nur unter Wahrung der Ordnung. Aber man kann nicht alles dicht machen.“ Auch Bezirksvorsteher Raiko Grieb befand, dass man das Pumpenplätze als Treff von jungen Leuten akzeptieren sollte, zumal die Polizei den Ort als harmlos einstufe. Nachdem der Bezirksbeirat den Planungen zugestimmt hat, gehen im Herbst die Ausschreibungen für die Arbeiten raus, und im Frühjahr ist Baustart.