In China haben die Spionage-Prozesse gegen zwei Kanadier begonnen. Ihre scheinbar willkürliche Verhaftung soll vor allem einschüchtern.

Peking - Trotz der ernsten Lage hat Jim Nickel zumindest seinen Sinn für Humor nicht verloren. „Sitzt meine Frisur?“, fragt Kanadas Vize-Botschafter lächelnd, als er seine graue Schiebermütze vom blank polierten Glatzkopf hebt. Dann jedoch wird die Miene des Diplomaten ernst. Er blickt in die Kameras dutzender Fernsehjournalisten, hinter ihm ragt das Mittlere Volksgericht Nr. 2 in den Pekinger Himmel. „Trotz internationaler Übereinkommen wurde uns der Zugang zum Gerichtssaal verweigert. Das ist zutiefst beunruhigend. Dennoch ist es wichtig, dass wir hier sind, um ein Zeichen gegen willkürliche Inhaftierungen zu setzen“, sagt Nickel.