Im Kampf um die klügsten Köpfe hat Stuttgart einen Coup gelandet: Der Roboterforscher Christoph Keplinger gilt als Pionier auf seinem Fachgebiet und wechselt aus den USA in die Landeshauptstadt. Was hat er vor?

Stuttgart - Als Christoph Keplinger mit seiner Frau Ksenia und seinen beiden Töchtern in Stuttgart ankommt, besitzt er keine Steuernummer, kein Auto und kein Bett. Die Familie muss Corona-bedingt im neu angemieteten Haus in Gerlingen zwei Wochen in Quarantäne bleiben und schläft in weitgehend leeren Zimmern auf Luftmatratzen. „Die ersten Wochen waren kompliziert“, erzählt der 36-Jährige in jenem markanten österreichischen Dialekt, der auch mitklingt, wenn er auf Englisch einen Vortrag hält. Keplinger beginnt mit seiner Familie in diesen Wochen einen Neustart in der Alten Welt, beruflich plant er als neuer Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart nicht weniger als eine Revolution: Christoph Keplinger will den Roboter neu erfinden. Der Spezialist auf dem Gebiet der Materialforschung untersucht, wie die plumpen Blechbüchsen der Gegenwart durch Roboter ersetzt werden könnten, die vorwiegend aus weichen Materialien bestehen.