Der Bezirksbeirat begrüßt die Entwürfe eines Architektenbüros. Die Finanzierung ist noch ungeklärt.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

S-Süd - In aller Regel sind Sportplätze rechteckig. Nur am Marienplatz nicht. Der Ballkäfig, der aktuell vor allem zum Basketballspielen ausgelegt ist, hat an einer der vier Begrenzungen tatsächlich eine Kurve. Das soll geändert werden, finden sowohl die Stadtverwaltung als auch das Architektur- und Designbüro Supersupply, das am Dienstagabend seine Entwürfe für einen umgestalteten Sportplatz im Bezirksbeirat Süd vorgestellt hat. Die Finanzierung ist allerdings noch nicht geklärt.

 

Inspiration von Sportplätzen aus der ganzen Welt

Im Bezirksbeirat wurde nicht nur die Begradigung der Kurve begrüßt, sondern auch Überlegungen, dem Ballkäfig Farbe zu verleihen. Viel Farbe. Janusch Munkwitz, Geschäftsführer bei Supersupply, ließ sich von Sportplätzen aus der ganzen Welt, etwa aus Rom oder Paris, für die Entwürfe inspirieren und ließ dabei durchsickern, dass er selbst offenbar wilde Farbkleckse im Street-Art-Stil bevorzugen würde.

„Auch die Gitter könnte man farbig gestalten“, sagte Munkwitz. Die Kurve, die begradigt werden soll, könne außerdem als Sitzgelegenheit für Zuschauer genutzt werden. Gleichzeitig schwebt ihm mehr Multifunktionalität für das Sportfeld vor. „Wenn man Tore unter den Basketballkörben installieren würde, ließe sich der Platz auch besser für andere Ballsportarten wie Fußball nutzen“, so Munkwitz.

Er plädiert außerdem dafür, den sandigen Untergrund durch Hartplatz-Kunststoffboden zu ersetzen. „Da ich selbst Hockey-Spieler bin, weiß ich, dass das zu üblen Schürfwunden führen kann“, sagte der Architekt, der auch als Gastronom tätig ist und das Café Condesa am Marienplatz und die Bar Paul & George im Leonhardsviertel betreibt. Im Condesa können sich Freizeitsportler bereits jetzt gegen ein kleines Pfand Tischtennisschläger oder einen Basketball ausleihen, um im Sommer am Marienplatz zum Beispiel ein paar Körbe zu werfen. Die Maße des Ballkäfigs soll nach den Architektenentwürfen ungefähr gleich bleiben. Ein Spielfeld von 10 auf 7 Meter – plus eventuelle Zuschauerplätze am Rand.

Buntes Spielfeld wäre ein „Hingucker“ auf Google Earth

Den Bezirksvorsteher Raiko Grieb überzeugte das Konzept sofort: „Wenn das Spielfeld bunt wäre“, sagte er, „würde das auch auf Google Earth ein echter Hingucker sein“ – also auf Luftbildern aus der Satelitenansicht.

Auch die Bezirksbeiräte zeigten sich von den Entwürfen begeistert. „Eine Super-Geschichte“, sagte Wolfgang Jaworek von den Grünen. Die anderen Fraktionen schlossen sich seinem Lob uneingeschränkt an.

Uneinigkeit herrschte lediglich bei der Frage der Finanzierung. Janusch Munkwitz’ Vorschlag, eventuell Sponsoren ins Boot zu holen, die am Ballkäfig Werbeflächen gegen Gelder beziehen können, wurde von vielen Bezirksbeiräten verhalten aufgefasst.

Sponsoren sind an dem Spielfeld nicht gewünscht

Ralf Blankenfeld von den Stadtisten: „Ich finde die Entwürfe klasse, aber bitte ohne das Logo eines großen Getränkeherstellers oder dergleichen.“ Karl Stahr von der FDP-Fraktion war der einzige, der sich für den Sponsoring-Vorschlag ausgesprochen hatte.

Auch Bezirksvorsteher Raiko Grieb sieht die Sponsorengelder kritisch: „Ich finde, da sollten wir auf jeden Fall abwarten, was die Stadtverwaltung dazu sagt und zu gegebener Zeit ein Signal an den Gemeinderat senden.“ Wann das sein wird, ist noch unklar. Zunächst muss die Planungsanfrage noch von der Stadt geprüft werden.