Geht es nach Thomas Hitzlsperger, dann ist Sven Mislintat auch auf lange Sicht der Sportdirektor des VfB Stuttgart. Aber was hält der Kaderplaner selbst von einer Vertragsverlängerung? Wir haben nachgefragt.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Stuttgart - Der VfB Stuttgart plant die Zukunft – mit Sven Mislintat. Das hat Thomas Hitzlsperger, der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten, erneut bestätigt. „Ich denke, dass er sehr gut zu uns passt – und das nicht nur für zwei Jahre, sondern länger“, sagte der Ex-Nationalspieler über die Zusammenarbeit mit dem Sportdirektor. Mislintats Vertrag läuft noch bis zum 30. Juni 2021 und soll möglichst bald verlängert werden.

 

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Das ist natürlich eine schöne Bestätigung für Mislintats Engagement rund um den Wasen. Doch wie bei den Spielern unterwirft der 47-jährige Westfale auch sein Tun dem Leistungsprinzip. Er will dem Aufsteiger noch bis November, Dezember Zeit geben, seine Arbeit zu beurteilen. Grundsätzlich strebt Mislintat jedoch an, das Projekt in Stuttgart fortzuführen: „Natürlich kann ich mir eine weitere Zusammenarbeit vorstellen, es gab dazu auch schon erste Gespräche.“

Neuer Weg nach dem Abstieg

Seit April 2019 ist Mislintat an der Mercedesstraße tätig und erlebte so noch den Abstieg mit. Danach schlug er mit dem VfB einen neuen Weg ein. Viele Spieler gingen und die Mannschaft erhielt ein jüngeres Gesicht. Und obwohl der Sportdirektor nur einen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, denkt, spricht und handelt er seither immer in einem Dreijahreszyklus: Wiederaufstieg, Klassenverbleib, Etablieren in der ersten Liga – das sind die drei Stufen, die erreicht werden sollen. Mit einer Elf, die offensiv spielt.

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Dem am Reißbrett entworfenen Plan ist der VfB sportlich etwas voraus. Das junge Team ist gut in die Saison gekommen und als nächstes am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC gefordert. Unabhängig von Ergebnissen soll dabei die Entwicklung vorangetrieben werden. „Das Schöne ist für mich zunächst, dass die anfängliche Kritik an unserer sportlichen Ausrichtung verstummt ist“, sagt Hitzlsperger, der Mislintat in puncto Kaderplanung viele Kompetenzen und großen Gestaltungsfreiraum einräumt.

Der Vertrag mit dem Trainer ist schon verlängert

So hat der Sportchef nicht nur die Mannschaft zusammengestellt, sondern ebenso den Trainer ausgesucht. Und der Vertrag von Chefcoach Pellegrino Matarazzo wurde noch vor der Rückkehr in die Bundesliga vorzeitig verlängert. „Es funktioniert zwischen uns, auch wenn wir manchmal hitzig diskutieren“, sagt Matarazzo. Mehrfach betont hat Mislintat, dass er mit dem Italoamerikaner auch durch künftige sportliche Krisen gehen will – ohne Wenn und Aber. Hitzlsperger vertraut ihm dabei.