Der Vorstand des Sportforums Vaihingen-West bittet um Spenden für Ioannis Sahinidis.

Stuttgart-Vaihingen - Einen Tag vor der Weihnachtsfeier der Jugendmannschaft vor mehr als einem Jahr kam die niederschmetternde Nachricht: Ioannis Sahinidis, der engagierte und beliebte Jugendleiter des Fußballnachwuchses im Sportforum Vaihingen-West, bekam die Diagnose Magenkrebs mit Bauchfellbefall. Eine mehrere Monate lange Behandlung mit Chemotherapien erbrachte auf Dauer keine Besserung. Schließlich konnte der Kranke keine Nahrung mehr zu sich nehmen, die Schmerzen wurden schlimmer, und zuletzt kam eine Lungenentzündung hinzu. Seit dem 11. Februar liegt Ioannis Sahinidis in einer Spezialklinik in Burghausen – und dort scheint man ihm nach einer Notfall-Operation erstmals helfen zu können.

 

„Gerade haben wir die Nachricht bekommen, dass die Chemo angeschlagen hat“, erzählt Sonja Prassas, die Kassenwartin des Sportforums Vaihingen-West. Gemeinsam mit den Vorsitzenden der im Sportforum verbundenen Vereine, Uwe Sobek vom 1. FC Lauchhau-Lauchäcker und Filippos Tsaliskanis vom griechischen Verein Omonia Vaihingen, organisiert sie finanzielle Hilfe für den Kranken.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten der Privatklinik nicht

Das Sportforum hat ein Spendenkonto eröffnet und bittet um Unterstützung für Familie Sahinidis, die zusätzlich zum Schicksalsschlag, der den Vater zweier minderjähriger Söhne getroffen hat, mit Geldproblemen zu kämpfen hat. „Eine Chemotherapie von fünf vorgesehenen kostet 11.000 Euro, und die Krankenkassen übernehmen die Kosten der Privatklinik nicht“, erklärt Uwe Sobek. Für zwei dieser Behandlungsphasen fehlt das Geld.

In Burghausen versucht man es mit einer neuen Methode, die den Tumor direkt bekämpft und nicht so heftige Nebenwirkungen zeigt. Der Kranke scheint sich nach eher negativen Erfahrungen mit öffentlichen Krankenhäusern auch gut aufgehoben zu fühlen. Problematisch ist allerdings, dass das Sportforum Vaihingen keine soziale Einrichtung ist und daher keine Spendenbescheinigungen ausstellen darf. „Dazu müssten wir die Satzung ändern“, sagt Uwe Sobek, der die Hoffnung hat, dass sich dennoch Unterstützer finden lassen.

Unter seiner Ägide gab es rasch Fortschritte

Ioannis Sahinidis war in den vergangenen Jahren für die Spielvereinigung der beiden Sportvereine Omonia und Lauchhau-Lauchäcker eine enorme Hilfe. 1967 in Sindelfingen geboren, aufgewachsen in Griechenland, arbeitete er seit 1989 als Elektroingenieur in Deutschland. Nebenbei baute er drei Jahre lang die Jugendabteilung auf und wirkte zusammen mit Martin Brenken als Jugendleiter.

Unter seiner Ägide gab es rasch Fortschritte: Von anfangs drei Mannschaften wuchs die Zahl auf 16. Auch die von der Spielvereinigung organisierten Turniere, bei denen mittlerweile mehr als 100 Mannschaften beteiligt sind, wären ohne das Engagement von Ioannis Sahinidis nicht denkbar. „Er war immer im Einsatz. Selbst während der Chemotherapien war er fünf Tage die Woche auf dem Fußballplatz, um die Spieler anzufeuern“, sagt Omonia-Vorsitzender Filippos Tsaliskanis bewundernd.

Erstmals scheint Hoffnung für den Kranken zu bestehen, auch wenn er momentan künstlich beatmet wird. „Dieser Krebs ist offenbar ein sehr aggressiver. Man kann ihn nicht komplett heilen, aber man kann das Schlimmste herauszögern. Wir möchten, dass er eine Chance bekommt“, sagt Sonja Prassas schlicht, und Uwe Sobek fügt hinzu: „Wir wollen unseren Ioannis wiederhaben.“