Auch die am Schmidener Bundesstützpunkt beheimatete Nationalgruppe und Margarita Kolosov fallen beim Gymnastik-Weltcup in Pesaro mit ansprechenden Leistungen auf.

Pesaro - Die Stimmung auf dem Rückflug nach Frankfurt war bestens. Trotz der schlechten Erfahrungen, die die deutsche Delegation auf dem Hinflug nach Italien gemacht hatte, als einige Gepäckstücke verschwunden waren. Beim Weltcup in Pesaro fanden die Gymnastinnen vom Bundesstützpunkt in Schmiden dafür zu guter Form. Die Nationalgruppe wurde Neunte im Mehrkampf, Margarita Kolosov belegte Rang 25, die Debütantin Melanie Dargel erreichte Platz 43.

 

Die Koffer von Isabell Sawade, der Teamchefin für Rhythmische Sportgymnastik, tauchten am Donnerstagabend wieder auf. Ebenso der Satz Reifen der Gymnastinnen der Nationalgruppe, der ebenfalls nicht mit dem Flieger in Bologna angekommen war. Das Podiumstraining mussten sie noch mit den geliehenen Sportgeräten der Italienerinnen absolvieren, erzählt Isabell Sawade. Wie das Gepäck so ist bei ihr und den Gruppengymnastinnen die gute Laune zurückgekehrt. Berechtigterweise. „Wir waren richtig gut“, sagt die Teamchefin zufrieden. Gefreut hat sie, dass sie für beide Einzelgymnastinnen und die Gruppe viele Komplimente von Kampfrichterinnen und Mitgliedern des Technischen Komitees bekommen hat. „Langsam merken alle, dass aus Deutschland eine neue Generation von Mädchen mit Potenzial kommt.“

Eine neue Generation von Sportgymnastinnen mit Potenzial

In Absprache mit Isabell Sawade hatte Camilla Pfeffer, die Cheftrainerin der Nationalgruppe, im Vorfeld des Weltcups den Schwierigkeitswert der Übungen noch einmal um einen Tick erhöht. „Es ist wie ein Spiel, wie viel packst du rein, damit es die Gruppe noch stabil auf den Teppich bringen kann“, sagt Isabell Sawade. Tatsächlich ließ der höhere Wert der Übungen die Kampfrichterinnen zu etwas höheren Noten greifen, obwohl Nathalie Köhn, Viktoria Burjak, Alexandra Tikhonovich, Daniella Kromm, Noemi Peschel und Anni Qu nicht fehlerfrei agierten. Wenige Sekunden vor Ende der Übung mit Reifen und Keulen passierte ein kleines Missgeschick. „Kurz davor hat alles perfekt geklappt“, sagt Isabell Sawade nicht ohne Bedauern. Nach 38,70 Punkten mit fünf Bällen wäre im Mehrkampf, den die Russinnen vor den Teams aus Bulgarien und Belarus gewannen, eine bessere Platzierung drin gewesen. Die Gruppe aus der Ukraine, die bei den Europameisterschaften vom 9. bis zum 13. Juni in Varna mit den deutschen Auswahl um das einzige noch verbliebene kontinentale Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio wetteifert, bekam mit fünf Bällen nur 0,65 Punkte mehr. Die Gruppe sei definitiv auf einem guten Stand, sagt die Teamchefin. „Im Trainingslager in Kienbaum könne sie jetzt in Ruhe daran arbeiten, die Übungen stabil auf den Teppich zu bringen.“

Margarita Kolosov präsentiert sich in Italien in guter Form

Margarita Kolosov lag nach soliden Auftritten mit Reifen, Ball, Keulen und Band auf Platz 25 unter 66 Gymnastinnen. Die 17-Jährige hat kurz vor Beginn der nationalen Titelkämpfe am Donnerstag und Freitag in der Dortmunder Westfalenhalle ihre gute Form bestätigt. „Und sie hat gezeigt, dass sie den verpatzten Auftritt mit dem Reifen beim Weltcup in Baku gut weggesteckt hat“, sagt Isabell Sawade. Die Teamchefin lobte auch Melanie Dargel, die mit dem 43. Platz in Pesaro einen beachtlichen Einstand auf der internationalen Wettkampfbühne gab und motiviert nach Dortmund reist. „Sie hat natürlich etwas verhalten angefangen, sie ist erst 15 Jahre alt, dafür hat sie sich gut verkauft.“