Die 14-Jährige aus Worms kommt im September an den Stützpunkt in Schmiden.

Schmiden - Melanie Dargel hat am vergangenen Wochenende aufregende Stunden in Schmiden erlebt, denen in Zukunft noch viele arbeitsreiche im dort beheimateten Bundesstützpunkt für Rhythmische Sportgymnastik folgen werden.

 

Die Entscheidung kam nicht ganz überraschend, Melanie Dargel beschleunigte sie aber noch mit ihren Auftritten in Schmiden

Isabell Sawade, die Teamchefin vom Deutschen Turner-Bund (DTB), hat der 14-Jährigen von der TG Worms im Rahmen des Turniers „Gymnastik International“ am Wochenende die Nachricht von der offiziellen Aufnahme in den Stützpunkt von September an überbracht.

Die Entscheidung kam nicht ganz überraschend, Melanie Dargel beschleunigte sie aber noch mit ihren Auftritten in Schmiden. Im Vorfeld der 25. Auflage von „Gymnastik International“ waren die 14 besten deutschen Nachwuchsgymnastinnen zu einer ersten Qualifikationsrunde für die Europameisterschaften im Mai in Kiew zusammengekommen. Melanie Dargel war am vergangenen Freitag Dritte geworden und hatte sich mit der Siegerin und Lokalmatadorin Darja Varfolomeev und Anna Shenenko vom TSV Bayer 04 Leverkusen für das Turnier qualifiziert.

Melanie Dargels Stärke sei die Gerätetechnik, ihre Beweglichkeit, ihre Aufnahmefähigkeit und ihr Ehrgeiz

„Wir hatten nur eine Übernachtung gebucht und mussten verlängern“, sagt ihre Trainerin Klaudia Gogolew, die Melanie Dargel nach Schmiden begleitet hatte. Sie kennt die Gymnastin, seitdem diese als Sechsjährige zu ihrer Mutter Zofia Domagalski ins Training kam, und betreut sie nun selbst schon sechs Jahre. Melanie Dargels Stärke sei die Gerätetechnik, ihre Beweglichkeit, ihre Aufnahmefähigkeit und ihr Ehrgeiz. „Als sie mir sagte, dass sie nach Schmiden geht, habe ich mich gefreut, und ich habe auch Tränen vergossen, denn sie gehört zur Familie. Aber wir freuen uns, sie hat ihr Ziel erreicht, und dabei haben wir ihr geholfen.“ Davon, dass die Gymnastin das neue Leben meistern wird, ist Klaudia Gogolew überzeugt.

Wo Melanie Dargel eingesetzt werden wird, ist noch offen

„Ich bin überglücklich, für mich erfüllt sich ein Traum, es war mein Ziel, nach Schmiden zu kommen“, sagt Melanie Dargel, die im September 15 Jahre alt wird. Die Erlaubnis ihrer Eltern, Tatjana und Erwin Dargel, hat sie schon. Schließlich bedeutet der Umzug nach Schmiden, dass sie künftig im Internat wohnen wird, das dem Stützpunkt angegliedert ist, und die Schule wechseln muss. „Sie freuen sich, dass ich mein Ziel erreicht habe und unterstützen mich“, sagt Melanie Dargel, die auch schon mit ihrer Mutter im Stützpunkt war. „Das Internat kennen wir beide noch nicht“, sagt sie. Und in Gedanken packt Melanie Dargel schon ihre Koffer.

„Wir hatten Melanie seit einer Sichtung für die Nationalgruppe im Oktober in Bremen weit oben auf der Liste. Sie hat sich da für die Gruppe empfohlen. Sie ist sehr fleißig, willensstark und hat eine tolle Entwicklung gemacht“, sagt Isabell Sawade. Wo Melanie Dargel eingesetzt werden wird, ist noch offen. „Entweder geht sie gleich in die Nationalgruppe, das hängt aber davon ab, ob es im Team nach der Wettkampfsaison personelle Veränderungen gibt, oder sie bleibt zunächst als Einzelgymnastin“, sagt die DTB-Teamchefin.