Die Einzelgymnastin Margarita Kolosov und die ebenfalls am Schmidener Bundesstützpunkt der Rhythmischen Sportgymnastik beheimatete Nationalgruppe sind in Sofia.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Sofia - Diese Tage sind besondere für die Teamchefin Isabell Sawade und die gesamte Reisegruppe vom Bundesstützpunkt in Schmiden. Die Delegation flog am Mittwoch tatsächlich nach Sofia, zu einem Wettkampf. Ein Novum nach einem sehr, sehr langen Corona-Jahr, in dem Trainerinnen und Sportgymnastinnen ihren Hochleistungsalltag ohne realen Kontakt mit der Konkurrenz bewältigen mussten. Der digitale Vergleich zuletzt beim Schmidener „Gymnastik International“ war der Höhepunkt während dieser von der heimtückischen Seuche erzwungenen Abgeschiedenheit. Doch jetzt kommen Sportgymnastinnen aus mehr als 30 Ländern unter strikten Auflagen in der Hauptstadt in Bulgarien zusammen, die Darbietungen beim Weltcup dort beginnen an diesem Freitag. „Die Vorfreude ist groß“, sagt Isabell Sawade.

 

Strenge Regeln begleiten das Weltcup-Debüt in Coronazeiten

Ein Corona-PCR-Test vor der Abreise, dem vor der Rückreise ein weiterer folgen wird: Strenge Regeln begleiten von Anfang bis Ende das Weltcup-Debüt dieser Sportart während der Coronakrise. „Das ist insgesamt nicht einfach für die Mädchen“, sagt Isabell Sawade. Zur bestmöglichen Unterstützung saß die Sportpsychologin Karla Graf mit im Flugzeug, das die mit Masken versehene Vertretung Deutschlands von Stuttgart nach Wien brachte. Von dort aus ging es dann weiter nach Sofia. In Bulgarien will Margarita Kolosov ihre bemerkenswerte Form bestätigen, die sie zuletzt beim Online-Turnier in Schmiden gezeigt hatte. Auch die Nationalgruppe mit Daniella Kromm, Noemi Peschel, Nathalie Köhn, Viktoria Burjak, Alexandra Tikhonovich und Anni Qu hat am vergangenen Wochenende überzeugen können, auch sie misst sich nun erstmals wieder an nur einer Austragungsstätte mit all den Formationen anderer Nationen. An ihrer Seite steht Camilla Pfeffer, die Cheftrainerin des in Schmiden beheimateten Auswahlteams. Mit dabei in Sofia sind außer Isabell Sawade und Karla Graf auch noch Yuliya Raskina, Margarita Kolosovs Einzeltrainerin, und die Kampfrichterin Ina Delcheva-Mehringer, beide mit ruhmreicher Sportgymnastik-Vergangenheit und olympischen Silbermedaillen daheim.

Der Weltcup in Sofia soll den Auftakt einer kleinen Weltcup-Serie bilden. Margarita Kolosov, gerade erst in die Meisterklasse aufgestiegen, will ebenso wie die Nationalgruppe auch in Taschkent (Usbekistan/16. bis 18. April) und in Baku (Aserbaidschan/7. bis 9. Mai) auftreten. Vom 9. bis zum 13. Juni folgen wiederum in Bulgarien, in Varna, die Europameisterschaften. Sowohl Margarita Kolosov als auch die Nationalgruppe haben noch eine kleine Chance auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio, vom 23. Juli bis zum 8. August geplant.