Der berühmteste Geißbock des Landes geht in Rente. Hennes VIII. hat Arthrose, an weitermachen ist für den seit 2008 regierenden Geißbock nicht zu denken. Sein Nachfolger steht parat: Hennes IX. Ein Monarch, wie er im Buche steht – unser Sportsfreund des Tages.

Köln - Einst setzte er sich in einer Fan-Wahl gegen namhafte Mitkonkurrenten wie Rocky, Jimmy und Elvis durch, führte den 1. FC Köln zurück in die Europa League und war in der vergangenen Saison die einzige Konstante beim von Streit und Eifersüchteleien geprägten Wiederaufstieg der Kölner. Die Rede ist von Hennes VIII., dem wohl bekanntesten Geißbock der Republik. Nun wird das FC-Maskottchen in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. Der profane Grund: Hennes hat Arthrose. Damit endet seine Herrschaft nach elf Jahren, nachdem der Gesundheitszustand des bekanntesten Kölners nach Lukas Podolski zuletzt wie ein Staatsgeheimnis behandelt wurde.

 

Das Ziel der Kölner: eine Erbmonarchie errichten

Sein Nachfolger steht bereits in den Startlöchern. Gestatten, Hennes IX. Die basisdemokratischen Ansätze, die es bei der Wahl von Hennes VIII. gegeben hatte, sind mit der Regentschaft des neuen Bocks Geschichte. Wie es sich für einen echten Monarchen gehört, wurde das neue Oberhaupt bestimmt und nicht gewählt. Um seine Macht zu zementieren, wird Hennes IX. der erste nicht kastrierte Geißbock am Spielfeldrand sein – er soll selbst für seinen Nachfolger sorgen, eine Erbmonarchie errichten und den traditionellen Streiterein in der Club-Führung vorbauen.

Ob er wie sein Vorgänger Europa stürmen wird, steht noch in den Sternen. Sein erstes Ziel wird sein, einen Nachfolger zu zeugen. Denn bei aller Liebe: Bundesliga-Heimspiele der Kölner sind allerhöchstens die zweitschönste Nebensache der Welt.