Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der ehemalige Formel-1-Pilot Ralf Schumacher.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Tante Christl und Onkel Franz haben einen geprägt im Leben. Die feuchten Küsse von Tante Christl lösten Alpträume aus. Und die Ratschläge von Onkel Franz, entweder Mathematik zu studieren oder Versicherungsvertreter zu werden, weil es dazu keine echten Alternativen gebe, brachten einen im Hinblick auf die Zukunftspläne keinen Millimeter weiter.

 

Wozu braucht man einen Onkel? Gute Frage. Ist ja eh nur der Bruder der Mutter, den man alle Schaltjahre bei langatmigen Familienfeiern wie Konfirmationen, Hochzeiten oder Beerdigungen sieht. Und wenn er wieder weg ist, wird gelästert. Der alte Erbschleicher hat ja seine Geschwister beim Ableben von Oma übel ausgetrickst und erzählt bei jeder sich bietenden Gelegenheit, was für ein toller Hecht er immer war – ob im Betrieb, im Schützenverein oder als Gemeinderatsmitglied in dem Kaff, aus dem er kommt.

Es geht auch anders

Aber es gibt auch ganz wunderbare Beziehungen zu einem Onkel, auch wenn das die feuchten Küsse der Tante nicht trockener macht. Mick Schumacher hat solch einen traumhaften Onkel, und zwar den Bruder seines Vaters, und das ist Ralf Schumacher. Der ist kürzlich an die Decke gegangen, als der TV-Experte und Ex-Rennfahrer Marc Surer die motorsportlichen Fähigkeiten seines Neffen für eher bescheiden hielt mit dem Satz: „Mick ist vom Talent her nicht der Überflieger.“ Für ihn seien solche Aussagen „ein absoluter Blödsinn“, schimpfte Ralf Schumacher und verteidigte seinen Neffen wie einen Sohn. Onkel Franz hätte einem wie Surer beigepflichtet. „Aus dem Burschen“, er wusste es immer, „wird nie was!“