Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: Stürmer Sandro Wagner

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart/Tianjin – Sandro Wagner ist bekannt dafür, seine Meinung zu sagen. Offen, unverblümt, selbstbewusst. „Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deutsche Stürmer“, hat er 2016 in aller Bescheidenheit von sich gegeben. 1899 Hoffenheim reagierte sofort, verpflichtete Wagner, später ging’s zum FC Bayern. Und bei Wagner reifte eine ziemlich exklusive Ansicht zu den Gehältern von Fußballprofis: „Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die bei Bayern zu wenig verdienen – selbst zwölf Millionen oder so.“

 

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Da passte es prima rein, auch sein Lieblingsthema, die Neidkultur in Deutschland, zu vertiefen: „In England zum Beispiel feiern die Fans, wenn du mit einem geilen Auto kommst. Wenn du bei uns ein gutes Auto hast, musst du es fünf Ecken weiter parken, damit keiner neidisch ist.“

Mit Fahrer in China

Mittlerweile spielt Wagner in China bei Tianjin Teda. Zwölfmal hat er in dieser Saison schon getroffen. Sein Trainer ist Ulli Stielike. Doch der Stürmer erzählt nicht vom Mann mit dem legendären „Sakko des Grauens“, sondern von einer anderen Erfahrung im Reich der Mitte. „Mit einem chinesischen Jungen habe ich mal ein Foto gemacht, und anschließend hat mir der Vater dafür gleich seinen Fahrer für mehrere Monate leihen wollen. Ich habe aber dankend abgelehnt, weil ich schon einen Fahrer habe“, berichtete Wagner. Da war sie wieder – diese offene, unverblümte, selbstbewusste Art. Wäre auch noch mal schöner: In China ist Wagner vielleicht ja sogar wirklich der beste deutsche Stürmer.