Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich absurdes, seltsames und lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin oder den Sportsfreund des Tages. Heute: der Fußballspieler Claudio Pizarro.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Der peruanische Fußballer Claudio Pizarro ist ein verdienter Mann. Er absolvierte 484 Bundesligaspiele, schoss 197 Tore – das macht eine Quote von 0,41 Buden pro Spiel und beschert ihm in der ewigen Torjägerliste der Bundesliga den blitzsauberen sechsten Platz. Doch noch viel erstaunlicher ist die Tatsache, dass Pizarro sich auch noch im Alter von 41 Jahren im Bremer Sturm von bestenfalls soliden Defensivkräften auf die Socken hauen lässt. So einer war Frank Baumann.

 

Dieser Frank Baumann erlaubt es sich nun in seiner Funktion als Werder-Sportchef, der Sturm-Ikone Pizarro einen Rüffel zu erteilen. Warum? Weil der Dauerbrenner der Liga ein Bildchen von sich ins Internet stellte, auf dem er gut sichtbar seinen Urlaub genießt. Pizarro hockt da in einem Boot, trägt Sonnenbrille und hält eine Büchse Bier in der Hand. Also wenn sich irgendein Fußballprofi unter dieser Sonne solch einen winzigen Moment des Glücks verdient hat, dann ja wohl der Methusalem des deutschen Fußballs. „Das Foto ist in unserer Situation unglücklich“, sagt dazu aber Pizarros humorloser Chef Baumann, und auch Trainer Florian Kohfeldt sprach davon, mit dem Stürmer über das Foto reden zu wollen.

Dass Werder als Tabellenvorletzter überwintert, das nur mal so am Rande, dürfte nicht an Pizarros Jokerrolle, sondern viel eher an der Einkaufspolitik von Baumann und an den taktischen Überlegungen Kohfeldts liegen. Sagen wir es so: Würde man einen dieser Herren im Winter mal mit einem Bierchen erwischen, dann wäre er tatsächlich zu befürchten – der Untergang von Werder Bremen. Doch vielleicht schaffen ihn die beiden Führungskräfte ja sogar nüchtern.