Neben Siegen und Niederlagen gibt es in der Welt des Sports auch reichlich Absurdes, Seltsames und Lustiges. Daher kürt unsere Sportredaktion mit einem Augenzwinkern täglich die Sportsfreundin, den Sportsfreund oder die Sportsfreunde des Tages. Heute: die Fans des spanischen Fußballclubs Rayo Vallecano.

Stuttgart - Was man vom spanischen Fußball-Zweitligisten Rayo Vallecano so weiß? Auf Anhieb höchstens, dass da mal der ehemalige VfB-Spieler Gerhard Poschner kickte – und zwar zwischen seinen Engagements in Venedig und Wien. Wer ganz tief drinsteckt in der Materie, der nennt den Verein eine echte Fahrstuhlmannschaft, und die Geografen unter den Fußball-Fans wissen auch, dass das Stadion im südlichen Madrider Stadtteil Vallecas liegt. Als größter Erfolg des Vereins gilt der Einzug in das Viertelfinale des Uefa-Cups in der Saison 2000/01. Zu den Fans des Clubs, und jetzt wird’s auch politisch, gehört die antifaschistische Gruppierung Los Bukaneros. Und die Punkgruppe Ska-P schrieb die Vereinshymne. War Gerhard Poschner zwischen 1999 und 2001 in der spanischen Punkszene unterwegs?

 

Wie der FC St. Pauli

Gute Frage. Doch Rayo Vallecano ist im Prinzip der FC St. Pauli Spaniens – also der linke und etwas andere Club, der der Fußballwelt guttut. Kürzlich putzten Fans von Rayo ihr Stadion – nachdem Santiago Abascal und Rocio Monasterio, zwei führende Kräfte der Vox-Partei, das Spiel zwischen Rayo und Albecete besucht hatten. Vox ist eine ultra rechte spanische Partei, vergleichbar mit der AfD in Deutschland. In gelben Schutzanzügen schrubbten also die Fans das Stadion – ein klares Symbol dafür, dass es in der Arena keinen Platz für Politiker oder Menschen ultrarechter Gesinnung gibt.

Rayo Vallecano? Den Verein kennt jetzt nicht nur Gerhard Poschner.