Die Polizei hat im Rems-Murr-Kreis eine Sprengvorrichtung entschärft. Ein Polizeisprecher sieht keine Hinweise auf eine Tat mit fremdenfeindlichem Motiv – die Ermittler bitten um Hinweise.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Schorndorf - Nach dem Fund eines Sprengsatzes in der Innenstadt von Schorndorf laufen die Ermittlungen weiter. Die Polizei hält sich äußerst bedeckt, was den Fall angeht. Ein Sprecher verweist auf „ermittlungstaktische Gründe“: Sollte ein Verdächtiger gefasst werden, hoffen die Ermittler, dass er sich durch Täterwissen verrät – entsprechende Details lesen sie deshalb ungern in den Medien.

 

Bekannt wurde nun allerdings, dass die Sprengvorrichtung in der Nacht im Eingangsbereich eines Gebäudes in der Kirchgasse entdeckt wurde. Ein Anwohner hatte einen als Sprengsatz erkennbaren Gegenstand entdeckt und die Polizei gerufen. In dem betroffenen Gebäude ist auch ein ausländisch geführtes Friseur- und Barbiergeschäft untergebracht.

Polizei sieht keine Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv

Dessen Inhaber äußert sich ebenfalls nur sehr zurückhaltend: Er habe von dem nächtlichen Einsatz der Polizei nichts mitbekommen: „Als ich morgens kam, war alles schon vorbei.“ Auch andere Anwohner haben kaum etwas bemerkt. In der näheren Umgebung befinden sich ein weiteres Friseurgeschäft, ein Dönerladen und ein orientalischer Lebensmittelmarkt. „Es gibt derzeit aber keine Hinweise auf ein ausländerfeindliches Motiv“, so ein Polizeisprecher.

Unklar bleibt allerdings, was für eine Bauart der Sprengsatz hatte, welchen Schaden er hätte anrichten können und aus welchen Motiven er in der Kirchgasse abgelegt oder angebracht wurde. Die Kriminalpolizei bittet nun um Hinweise. Zeugen, denen am Dienstagabend oder in der Nacht auf Mittwoch etwas aufgefallen ist, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0 71 51/95 00 zu melden.