Die Einkaufsmöglichkeiten für die urbanen Twentythirtysomething-Kunden sind spärlich gesät in Stuttgart. Doch es gibt Hoffnung.

Stuttgart - Einkaufen kann man in Stuttgart en Masse, das steht außer Frage. Aber wenn man sich mit dem Angebot auf der Königstraße und anderen Shopping-Centern wenig anfangen kann, wird es schon schwieriger. Die Alternativen, vor allem im urbanen Twentythirtysomething-Segment, sind rar gesät. Da wäre ein Flashgib oder die Geschwisterliebe und noch ein paar Skate-Läden, für die man aber vielleicht auch wiederum schon zu alt ist oder sich zu alt fühlt. Und das Stadtteil-Shopping mit ach so süßen kleinen Läden und kleinen feinem Angebot findet in der Landeshauptstadt ebenfalls so gut wie gar nicht statt. Alles zentriert sich auf die Innenstadt.

 

Als vor einigen Jahren der SSAW-Store (SSAW steht für „Springsummerautumnwinter“, also „Frühlingsommerherbstwinter“) in der Eichstraße schloss und der als Olympia Boutique bekannte Laden seine Designer-Teile nur noch online vertickte, ging eine weitere Shopping-Alternative flöten und nicht wenige weinten. Der Olympia-Beutel ist noch bis heutzutage ein Markenzeichen des jungen und hippen Stuttgarts.

Nun gibt es neue Hoffnung: Lisa Fischer hat am vergangenen Wochenende den schnuckligen SSAW Showroom in der Firnhaberstraße 5B eröffnet, unmittelbar neben der Lounge Conditorei und dem aktuell viel diskutierten Wengerterhaus. Fischer ist gebürtige Chinesin, als ihre Heimat bezeichnet sie wiederum Neuseeland, hat zwischendurch in London gelebt und ist jetzt seit zehn Jahren in Stuttgart sesshaft. Von den Gründern der Olympia Boutique, die sich mittlerweile aus Stuttgart verabschiedet haben, hat sie vor längerem den SSAW Onlinestore übernommen und vom H7 aus die Päckchen mit der neuesten Mode aus Schweden oder Frankreich in die Welt versandt.

Aus der Not heraus einen Showroom eröffnet

Das H7 musste bekanntlich Ende vergangenen Jahres geräumt werden. Aus der Not heraus hat sich Fischer entschieden, nicht nur das Internet sondern auch wieder das echte Leben wieder mit einem kleinen Showroom in einer etwas ungewöhnlichen Shopping-Ecke zu bereichern. Aber sie braucht auch kein Einkaufsumfeld, weil die Kundschaft gezielt zu ihr kommt und in dem kleinen Sortiment an Kleidern, Hosen, Oberteile und Schuhe stöbert. Zwei Kleiderständer für Damen, zwei für Herren ein paar Schuhkartons ist zwar überschaubar, aber es gibt doch genügend, für das Mann sich schnell begeistern könnte, Fashion-Victims sowieso.

Geld könnte man aber sofort hier liegen lassen, leider alles nicht ganz billig. Für ein Shirt zahlt man schnell mal 50 Euro, für ein schickes Hemd gute 130 Euro und Kleidchen bis zu 300 Euro. Aber man kann sich auf jeden Fall sicher sein, dass man sich von Kopf bis Fuß – tolle Schuhe gibt es auch – von der Masse abhebt und nicht drei Millionen andere Menschen das selbe Shirt oder Röckchen tragen.

Der SSAW Showroom ist von Montag bis Samstag von 12 bis 16 Uhr geöffnet.