Leistungszulagen für Staatsdiener sind richtig, aber die Prämienvergabe könnte besser geregelt werden, kommentiert Christoph Link.

Stuttgart - Ein starker Staat ist wichtig und schützt die Bürger. In der Corona-Krise hat sich die Erkenntnis bewahrheitet, die Verwaltungen von Kommunen, Land und Bund haben zum Teil Außerordentliches geleistet. Die Krise hat gezeigt, dass der Staat gute Mitarbeiter braucht, dass er sich talentierte Kräfte nicht von der Wirtschaft „wegschnappen“ lassen darf. Damit das gelingt, muss er konkurrenzfähige Einkommen bieten und sollte ein Instrumentarium der finanziellen Anreize für besondere Leistungen haben. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Ausschüttung von Prämien sozusagen von der finanziellen Resterampe des ablaufenden Haushaltsjahres – wie es jetzt der Fall ist – sinnvoll ist. Wenn dem Staat Anreize wichtig sind, warum schafft er nicht ein Budget dafür? Warum sollen verdiente Mitarbeiter in einem Ministerium einige tausend Euro erhalten, in einem anderen aber nichts?