Überaltert und angestaubt: mit diesem Image kämpfte Badenweiler. Nun will ein junger Bürgermeister das auch bei Prominenten beliebte Staatsbad revitalisieren – mit Hilfe des Landes.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Man muss nur zum Sterben nach Badenweiler kommen, sich despektierlich über den Ort äußern – und schon bekommt man ein Denkmal und ein kleines Museum. Gut, ganz so einfach ist es nicht. Es war immerhin der russische Schriftsteller Anton Tschechow, der 1904 Heilung von seiner Tuberkulose suchte und mit 44 Jahren den Tod fand, angeblich nach einem letzten Schluck Champagner. Zuvor hatte er, nach wenigen Wochen mit zwei Quartierwechseln, seine Eindrücke in einem Brief geschildert. „Badenweiler ist ein sehr origineller Kurort“, schrieb er darin, „aber worin seine Originalität besteht, ist mir noch nicht klar geworden.“ Viel Grün, Berge, Wärme, Villen – man könne es sich gut gehen lassen dort. „Aber ich kann mir vorstellen, welche Langeweile hier im Allgemeinen herrscht.“