Laut eines Medienberichts soll Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Erdogan eine „Terrorliste“ mit 69 Namen übergeben worden sein.

Istanbul - Vor dem Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in Deutschland soll Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einem Medienbericht eine „Terrorliste“ mit 69 Namen übergeben worden sein. Aufgelistet seien Menschen, die in der Türkei wegen Terrorvorwurfs gesucht werden und in Deutschland Zuflucht gefunden haben wie der Journalist Can Dündar, berichtete die regierungsnahe Zeitung „Yeni Asir“ am Freitag.

 

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Die Türkei fordere „dringend“ die Auslieferung der 69 Personen. Die Liste enthalte auch genaue Adressdaten der Betroffenen und Fotos, die die Gesuchten beim Betreten und Verlassen ihrer Häuser zeigten. Von deutscher Seite lag zunächst keine Bestätigung vor.

Putschisten und Akademiker

Auf der Liste, die „Yeni Asir“ nach eigenen Angaben vorlag, stünden demnach auch ein bekannter Akademiker und mutmaßliche Putschisten, wie Adil Öksüz. Schon im Juni hatte die Türkei von Deutschland Informationen über den Aufenthaltsort von Öksüz erbeten. Dieser soll ein enger Vertrauter des in den USA lebenden Predigers Fethullah Gülen sein, den die türkische Führung für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht.

Erdogan ist für einen zweitägigen Staatsbesuch in Deutschland und trifft auch Merkel.