Bei einer Schiffsrundfahrt der Freien Wähler zeigten Experten auf, welche Ideen, Vorschläge und Planungen es gibt, um den Neckar mehr hervorzuheben und besser erlebbar zu machen.

Untertürkheim - Unter dem Titel „Stadt am Fluss“ hatte die Freie Wähler Gemeinderatsfraktion Stuttgart zu einer Schiffstour auf dem Neckar eingeladen. Dazu fanden sich rund 240 Teilnehmer auf dem Fahrgastschiff „Wilhelma“ des Neckar-Käpt’ns ein. Experten zeigten auf, welche Ideen, Vorschläge und Planungen es gibt, um den Neckar mehr hervorzuheben und besser erlebbar zu machen.

 

Zu Beginn erläuterte Johannes Rentsch vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung die Ziele des Masterplans „Erlebnisraum Neckar“ der Stadt Stuttgart. Bekanntermaßen hat der Gemeinderat für verschiedene Maßnahmen 14, 5 Millionen Euro genehmigt. Als eines der ersten Projekte soll im kommenden Jahr das Neckarufer beim Lindenschulviertel in Untertürkheim umgestaltet werden.

Wie sich die Freien Wähler die Entwicklung der EnBW-Flächen rund um den Gaskessel in Gaisburg vorstellen können, erklärte deren Fraktionsvorsitzender Jürgen Zeeb. Die Freien Wähler befürworten die Ansiedlung der Stadtwerke Stuttgart auf dem Gelände des Wasserwerks. Zudem könnte Gewerbe und Wohnen auf dem großen EnBW-Areal Platz finden. Die neue Wohnbebauung solle so angeordnet werden, dass sie durch Lärm vom Wasen nicht beeinträchtigt werde, so Zeeb.

Hafen als Drehscheibe

Über den Hafen wurden die Teilnehmer der Schiffstour durch Pressesprecher Johannes Zeller informiert. Er hob dessen Bedeutung als Drehscheibe für den Umschlag von Waren und Materialien aller Art hervor. Eine Idee, die derzeit intensiv geprüft wird, ist die sogenannte Neckarwelle. Volker Sellmeier, Vorsitzender des Vereins Neckarwelle, erklärte, dass es sich dabei um eine künstlich erzeugte und verstellbare Welle zum Surfen handelt, die in den Abflusskanal des Wasserkraftwerks Untertürkheim eingebaut werden könnte.

Landschaftsarchitekt Johannes Jörg, der in Zusammenarbeit mit anderen Büros den Gestaltungswettbewerb für das Neckarknie in Bad Cannstatt gewonnen hatte, ging auf seinen Siegerentwurf ein und zeigte die Schwachpunkte der jetzigen Ufergestaltung sowie die Chancen einer umfassenden Neugestaltung des Neckarknies auf. So gebe es zum Beispiel am Seilerwasen zu viel dichtes Gebüsch, das den Blick auf den Fluss versperre. Die Cannstatter Jugendräte Alisa Eisele und Mehmet Ildes stellten die geplante Umgestaltung des „Hechtkopfes“ beim Sicherheitshafen nahe der Reinhold-Maier-Brücke vor. Ziel des vom Cannstatter Jugendrat initiierten Projekts ist es, am Neckar-Ufer einen attraktiven Freizeit- und Erholungsort zu schaffen.

Kaum nachvollziehbare Hürden

Mit welchen Herausforderungen sich Unternehmen konfrontiert sehen, die für eine Belebung des Flusses und mehr Attraktionen am Neckar sorgen wollen, stellten Neckar-Käpt’n Wolfgang Thie und Stefan Sendelbach, stellvertretender Bezirksbeirat der Freien Wähler in Münster, in ihren Beiträgen dar. Zwar gibt es für den Neckar-Käpt’n endlich einen Anleger unmittelbar bei der Cannstatter Altstadt. Wegen diverser Bedenken der zuständigen Stellen darf dieser bisher aber nicht genutzt werden, Fahrgäste ein- und aussteigen zu lassen. Stefan Sendelbach, dessen Unternehmen Cool-Tours das „Gasthaus Keefertal“ wiedereröffnen, Stand-Up-Paddling, Wasserschuhlaufen sowie einen Kanu-, Kajak- und Elektro-Floßboot-Verleih anbieten möchte, beklagte die aus seiner Sicht teilweise kaum nachvollziehbaren Hürden auf dem Weg zur Genehmigung.

Zum Schluss wartete der Fraktionssprecher der Freien Wähler im Bezirksbeirat Bad Cannstatt, Gerhard Veyhl, mit einem Lösungsvorschlag zum ersehnten Bürgerhaus für Bad Cannstatt auf. Dabei sollen die Flächen beim Stadtbad und im Bereich der Mombach-Anlage neu geordnet werden.