Strengere Kontrollen dienen dem Schutz der Mitarbeiter, doch Angebote werden so weniger.

Besuch - In unserer Serie „Stadt hinter Mauern“ werfen wir einen Blick hinter die Mauern der Justizvollzugsanstalt Heimsheim und stellen die unterschiedlichen Arbeitsbereiche und Abteilungen einmal genauer vor. Mitarbeiter berichten von ihren Aufgaben und ihren Erfahrungen und von den Herausforderungen des Gefängnisalltags.

 

Seit dem Wechsel in der Leitung der Justizvollzugsanstalt Heimsheim sind die Sicherheitsmaßnahmen, was Besuche von außen angeht, deutlich gestiegen. Vereine, die zu Turnieren vorbeikommen, ein Posaunenchor, der den Gottesdienst mitgestaltet, – all so etwas war früher relativ unkompliziert möglich, weil nicht jeder der Besucher von Kopf bis Fuß kontrolliert wurde.

Dieser eher lockere Umgang mit Ehrenamtlichen kam der Resozialisierung sehr zugute, die Gefangenen hatten verhältnismäßig häufig einen ungezwungenen Kontakt zur Außenwelt und zu einer Gesellschaft, die in Freiheit ein normales und geregeltes Leben führt. Der Sicherheitsgedanke aber blieb weit dahinter zurück. Ob jemand beispielsweise etwas Verbotenes mit in die Anstalt brachte, ließ sich im Grunde nicht überprüfen. Das hat sich unter dem neuen Leiter Frank Jansen geändert.

„Sicherheit für die Mitarbeiter hat Priorität“

„Als ich hier angefangen habe, waren mir zwei Sachen wichtig: Zum einen der Ausbau des Behandlungsangebots, zum anderen die Verbesserung der Sicherheitslage.“ Sicherheit für die Mitarbeiter müsse im Gefängnis Priorität haben. Zwar gab es keine konkreten Vorfälle, die zu den erweiterten Kontrollen geführt haben, sagt Jansen. Aber die Sicherheitslage sollte doch wenigstens den üblichen Standards in Baden-Württemberg entsprechen.

„Leider haben wir nicht genügend Personal, um so viele Besucher immer ausreichend zu kontrollieren“, sagt er. Nicht nur die Sporthalle steht deshalb nicht mehr für die Nutzung von externen Sportvereinen zur Verfügung, besondere Aktionen mit Beteiligung von außen mussten zudem deutlich reduziert werden – auf einen Termin monatlich. Für mehr Besuche bräuchte man einfach mehr Personal, so Jansen. Vor allem Mitarbeiter, die in diesen Bereichen tätig sind, – Seelsorger, Sportleiter und Freizeitleiter – sehen die Entwicklung mit Bedauern.