„Vollumfänglich“ weisen die Wirte des Grand Café Planie die „Vorwürfen einer angeblichen Steuerverkürzung“ zurück. Ihre Anwälte erklärten am Freitag unserer Redaktion, man werde sich „mit allen rechtlichen Mitteln“ wehren.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Wann das Grand Café Planie, dem die Stadt vor anderthalb Wochen die Konzession entzogen hat, öffnen kann, wird nun vor Gericht entscheiden. Die Anwälte der Betriebsinhaber und zwei ihrer leitenden Angestellten, die massiven Anschuldigungen durch das Ordnungsamt ausgesetzt sind, haben am Freitag gegenüber unserer Zeitung erklärt, dass ihre Mandanten „den Vorwürfen einer angeblichen Steuerverkürzung vollumfänglich und mit aller Entschiedenheit widersprechen“.

 

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In Anbetracht des laufenden Verfahrens werde man sich nicht zu Einzelheiten äußern. „Unsere Mandanten werden sich mit den zur Verfügung stehenden rechtlichen Mitteln gegen die Vorwürfe und Maßnahmen in allen Bereichen zur Wehr setzen und vertrauen auf ein rechtsstaatliches Verfahren“, teilte Rechtsanwalt Benjamin Chiumento im Namen seiner Kollegen mit.

Auf den Westen stand „Steuerfahndung“

Die Stadt hat bisher nur wenig zum Konzessionsentzug gesagt und auf eine „lange Vorgeschichte“ im Fall des großen Kaffeehauses am Karlsplatz verwiesen. Inzwischen wurde bekannt, dass die Steuerfahndung bei der Durchsuchung dabei gewesen ist. Ein Zeuge, der zufällig am Ort des Geschehens war, hat Fotos gemacht von den Kontrolleuren, die Westen mit der Aufschrift „Steuerfahndung“ trugen. Hat die Stadt zu früh die Schließung des Cafés verfügt? Bei Steuervergehen, sagte Dehoga-Geschäftsführer Jochen Alber, müsse der „Vorgang abgeschlossen“ sein. Stadtsprecher Sven Matis wollte auch am Freitag sich nicht dazu äußern. Offensichtlich erwarten die Anwälte der Wirte, dass ein Gericht in einer Eilentscheidung die Schließung bald aufhebt.