Nach vielen Jahren Steuersegen geht es in Sindelfingen mal wieder abwärts. 20 Millionen Euro geringer als erwartet fällt die Gewerbesteuer für dieses Jahr aus. Das Auf und Ab ist man in der einst reichsten Stadt Deutschlands gewohnt: Die Stadt hängt am Tropf des Autobauers Daimler.

Sindelfingen - Die Stadt Sindelfingen muss in diesem Jahr mit rund 20 Millionen Euro weniger Gewerbesteuereinnahmen rechnen. Werden die dadurch geringeren Umlagen berücksichtigt, bedeute dies ein um neun Millionen Euro schlechteres Haushaltsergebnis als veranschlagt, teilt die Stadtverwaltung mit. Es müsse eine Haushaltssperre erlassen werden. Kurzfristig suche man nun nach Einsparungsmöglichkeiten.

 

Das zu erwartende Gewerbesteueraufkommen reduziert sich damit auf 63 Millionen Euro. „Wir nehmen diesen Gewerbesteuereinbruch sehr ernst. Er zeigt deutlich, dass die solide und vorausschauende Haushaltsführung, die wir seit Jahren betreiben, angemessen war“, sagte der Oberbürgermeister Bernd Vöhringer (CDU). Schon in den vergangenen Jahren musste die Stadt enorme Schwankungen bei der Gewerbesteuer verkraften. Vöhringer kündigt an, dass die geringeren Einnahmen zu finanziellen Belastungen führen könnten. Welche Einschränkungen oder Gebührenerhöhungen die Sindelfinger möglicherweise in Kauf nehmen müssen, darüber soll erst noch beraten werden. „Wir müssen weiterhin für einen soliden Haushalt sorgen, damit wir auch in Zukunft in der Stadt etwas gestalten können“, fügte Vöhringer hinzu.

Der Erste Bürgermeister und Finanzdezernent Christian Gangl ergänzte: „Obgleich wir mit dem Haushaltsplan 2018/2019 ein sehr solides Werk aufgestellt haben und den Haushalt weiter konsolidieren wollen, müssen wir noch stärker Maß zu halten.“ Unter diesen Vorzeichen müsse die Haushaltsplanung für 2020/2021 auf den Prüfstand kommen.