Corona hat die Abbrucharbeiten verzögert, jetzt sind die Bagger aber angerollt. Die ehemalige Hauswirtschaftlichen Schule macht Platz für ein neues Quartier.

Stuttgart - Am Stöckachplatz im Stuttgarter Osten haben die Arbeiten für den Abriss der ehemaligen Hauswirtschaftlichen Schule begonnen. Das ganze Areal ist inzwischen von Bauzäunen umgeben, die ersten Bagger sind auf das komplizierte Gelände mit großem Gefälle gerollt, es wird gesägt, geflext. Die Arbeiten in und an den alten Gebäuden sind für die Nachbarschaft unüberhörbar – und die Menschen in der Umgebung werden den Baulärm noch eine ganze Weile aushalten müssen.

 

Die Schule macht Platz für ein neues Quartier

Mit dem Abriss der ehemaligen Schule nimmt die im Rahmen des Sanierungsgebiets Stöckach schon seit vielen Jahren vorbereitete und ersehnte Neugestaltung des Quartiers am Stöckachplatz endlich konkrete Formen an. Der von der Stadt ausgelobte Wettbewerb zur Neugestaltung war schon Mitte 2015 entschieden worden, anschließend hatten sich engagierte Bürger im Rahmen der Bürgerbeteiligung im Sanierungsgebiet - der Stöckachtreff und die Arbeitsgruppe Stöckachplatz/Hauswirtschaftliche Schule - dafür eingesetzt, dass das Areal nicht wie einmal von der Stadt geplant an einen Investor, sondern an die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWSG verkauft wird.

Wohnungen, Kita, Supermarkt

Die SWSG übernahm das zwischenzeitlich unter anderem vom benachbarten Zeppelin-Gymnasium und vom Kolping-Bildungswerk genutzte Areal im Jahr 2019. Seitdem wurden die Pläne für die neue Bebauung weiter konkretisiert und verfeinert. Vorgesehen sind in mehreren Gebäuden unter anderem rund 40 Wohnungen, eine Kindertagesstätte, ein Wohnangebot für Schwerstmehrfachbehinderte ein Stadtteil- und Familienzentrum und ein Lebensmittelmarkt. Auch bei der künftigen Gestaltung der Fassaden der markanten Neubauten konnten die Bürgerinnen und Bürger aus dem Stadtteil mitdiskutieren.

Pandemie verzögert den Zeitplan

Ursprünglich hätten die Abbrucharbeiten schon Ende 2020 beginnen sollen, der Start für die Neubauten war für Ende 2021, die Fertigstellung für 2024 vorgesehen gewesen. Aber wie bei so vielen Projekten ist in Pandemiezeiten auch dieser Zeitplan durcheinander geraten. Der Durchgang vom Stöckachplatz zur Landhausstraße, die Else-Kienle-Staffel, ist jetzt jedenfalls erst einmal bis auf Weiteres gesperrt, da der Weg unmittelbar an den alten Schulgebäuden vorbei führt. Auch in der neuen Bebauung ist dieser Durchgang fest eingeplant und Teil eines zentralen Platzes zwischen den Gebäuden. Der Weg und die Staffel sollen dann großzügig gestaltet und begrünt werden. Der Stöckachplatz kann erst umgestaltet werden, wenn die Neubauten fertig sind.