Mörikes Hutzelmännle, das Techtelmechtel des traurigen Herzogs, der große Schlossbrand nach einer Panne beim Heizen: Gästeführer mit geistiger Behinderung zeigen Stuttgart aus ihrer Sicht.

Stuttgart - Die Frühlingssonne knallt. Der Innenhof des Alten Schlosses ist voll Besucher. Eine Gruppe sammelt sich um Erika Distler, 57, und ihre Kollegen. Unzählige Menschen hat sie bereits von hier aus durch die Innenstadt geleitet. Ihre Begrüßungsworte an diesem Samstagnachmittag: „Wir nehmen unsere Gäste so, wie sie sind.“ Erika ist eine von 13 Stuttgarter Stadtführern mit geistiger Behinderung. Bei ihren Rundgängen geht es nicht nur um Schillerplatz und Oper, um die schönsten Seiten der Stadt. Es geht um Perspektiven. „Wir zeigen unseren Lebensraum aus unserer Sicht“, sagt die Gästeführerin.