Wie viel kann eine einzelne Stadt ertragen? Wasen, Weindorf und jetzt auch noch eine Claudia Roth an den Turntables. Wir sind dann mal in Tübingen.

Stuttgart - Die Angst der Gastronomen vor dem Wasenbesucher ist bekannt. Stefan Schneider vom Palast der Republik sprach seinerzeit von einem Besäufnis, bei dem die Stadt eine Art Tankstellenfunktion übernehme. Ein hübsches Bild. Gut vorgeglüht begeben sich bleichgesichtige Lederhosenträger, die auf dem Zenit ihres Bierkonsums unsanft aus dem Wasenzelt katapultiert wurden, in die Innenstadt. Dort geht die Gaudi dann erst richtig los - zum Unmut der Türsteher. Einige Gastronomen haben deshalb eine Einlasssperre für ebendieses Publikum erlassen. Dirndl müssen draußen bleiben! Gut so.

 

Kurz vor dem nächsten Fassanstich in Bad Cannstatt füchtet man im nächtlichen Betrieb derzeit aber eine weitere Spezies: den Weindorfbesucher. Auch dort wird gut gepichelt, die Angesäuselten früh in die Nacht entlassen - und seit Neustem trägt man auch zum Trollinger Tracht. Wie diese Angst konkret aussieht? "Hallo Wasenbesucher" begrüßte etwa ein Türsteher vor einem Club am Freitagabend einige Besucher, die um Einlass baten. Erst nach konstruktiven Gesprächen, die seine infame Behauptung widerlegen sollten ("Deine Mudder ist Weindorfbesucherin!")ist dieser gestattet worden. Feschdle und Clubs werden keine Freunde mehr.

Aber jetzt noch ein kurzer Diskurs zu etwas wirklich, wirklich Schockierendem: Claudia Roth von Bündnis 90/Die Grünen legt am 10. September im Rocker 33 auf. Claudi kann nicht nur gute Börek (Wer erinnert sich?), Claudi kann auch voll gut DJ. Was auf ihrer Playlist steht kann nur vermutet werden: "I've been looking for Freedom" von David Hasselhoff vielleicht, oder "I am what I am" von Gloria Gaynor? Ja, verehrte Frau Roth, möchten wir sagen, seien Sie, was sie sind, doch bitte weit weg. Wie viel kann eine einzelne Stadt ertragen?

Alle Zeichen stehen auf Flucht. Wie wär's mit Tübingen? Soll schön sein dort. Außerdem eröffnet 0711 Entertainment am Freitag zusammen mit den Betreibern des Club Tangente den Fuchsbau mit ganz viel Hip-Hop.