Vor Kurzem mussten wir uns fast prügeln. Zum Glück ist unsere Strategie "Abwehr durch Irritation" aufgegangen. Außerdem empfehlen wir darin ein paar friedvolle Veranstaltungen für Donnerstagabend.

Stuttgart - Kurz an dieser Stelle eine Mitteilung: Wir führen kein Marihuana in unseren Taschen. Genauer, gar keine Betäubungsmittel, höchstens mal eine Flasche Bier. Vielleicht sollten wir das aber überdenken, denn diese Tatsache hat uns vor wenigen Tagen in eine äußerst unangenehme Lage gebracht. Vorausgegangen war ein toller und friedlicher Abend. Afrob sprang auf der Bühne des Protons umher. Wir grölten „Ein Fuchs muss tun, was ein Fuchs tun muss!“ mit Denyo und Samy Deluxe. Und gänzlich sinnfrei, dafür in Dauerschleife „FFM – FFM!“ mit D-Flame aus Frankfurt am Main (FFM!). Ein schöner Freitagabend mit einem Konzert der Hip-Hop-Oldies.

 

Auf dem Heimweg dann die Frage zweier junger Herren nach Marihuana. „Nö, hamwer nich’. Tschüssi!“ Die Antwort der beiden darauf: ein Schlag in den Nacken. Stress ohne Grund, würde Bushido wohl dazu sagen. Waren das die negativen Vibes, die Kurdo nach seinem Besuch im Milaneo in der Stadt hinterlassen hat? Nicht hinterlassen hat er jedenfalls seine Kalasch, wie er die Waffe mit der er gerne posiert, liebevoll nennt. Deshalb kamen andere Waffen zum Einsatz. Wir verwandelten uns in eine Art irre Superhelden.

Der eine in den unglaublichen Hulk. Im normalen Leben trägt er eine Brille, die er in Extremsituationen energievoll vom Gesicht zu reißen pflegt, begleitet von einem bestimmten: „Halt meine Brille!“ Alright, der Gegner war eingeschüchtert.

Der andere, im echten Leben Schriftsteller, begleitete das Geschehen wie ein Superhelden-Linienrichter vom Rand, streckte behutsam die Arme rechts und links vom Körper, als wollte er wie Spiderman ein Netz um Angreifer und Abwehrende von der Ferne spannen und rief: „Be fair!“ in den Ring.

Und ich? Ich war mehr hyterisch denn super, hielt die Brille von Hulk in der Hand, kreischte, was meine Stimmbänder hergaben und warf mit Pommes Schranke aus der Fritty Bar. Abwehr durch Irritation des Gegners. So sind wir bisher noch jeder Schlägerei entkommen. Auch diesmal. Wir hatten aber auch Glück mit den Gegnern, die leicht zu beeindrucken waren. Don’t mess with the the Gang!

Soviel also dazu. Wir hoffen der heutige Abend bleibt gewaltfrei und empfehlen auf der nächsten Seite ein paar friedvolle Veranstaltungen.

Seite 2: Ausgehen am Donnerstag

Im Zwölfzehn spielen am heutigen Donnerstagabend Chuckamuck aus Berlin. Die ehemalige Schülerband besteht aus vier Musikern und macht Rock'n'Roll mit deutschen Texten und Punk-Attitüde. Das klingt so:

Los geht das Fest um 20 Uhr rum, die Tickets kosten an der Abendkasse 14 Euro. Danach ist dann wie jeden Abend die Veranstaltungsreihe Hajakla mit Funk, Soul, Dancehall und Elektro. Die Party startet um 23 Uhr und kostet keinen Eintritt.

Im Westen versteckt sich an der Silberburgstraße 119 ein kleiner Laden mit Namen Pogo. Inhaberin Liv Schwarz führt dort alles, was das UK-Herz begehrt: Vintageteile britischer Marken oder Teile aus der eigenen Kollektion - alles inspiriert von der Londoner Musikszene, vom Brit-Pop und Punk. Man kann im Pogo aber nicht nur shoppen, sondern auch Kaffee trinken oder Drinks und Musik genießen. Zum Beispiel am Donnerstagabend: Da legt DJ Walrus von 17 Uhr an Soul, Garage und Brit-Pop auf.

Ansonsten: Early Bird im Schocken, DJ Top Solo bei Tatti im Fluxus, Fullproof im Climax, Choice in der Corso, HipHop im Tonstudio, Treff im Transit/Schräglage, Kitjen in der Bar Romantica, Komisch Elektronisch im Keller Klub und Superfly in der Dresden Bar.