Der Club in der Hirschstraße feiert am Donnerstag Zehnjähriges. Erst ohne groß Gebimmel, ab nächster Woche aber mit allerhand Partys und Konzerten. Wir feiern mit!

Stuttgart - Wir haben ein Geburtstagskind zu feiern: der Club Schocken wird am Donnerstag genau zehn Jahre alt. Konfetti und herzlichen Glückwunsch! Den Club in der Nachtszene der Stadt zu verorten, ist nicht ganz einfach, denn das Schocken ist ein echter Nachtleben-Allrounder. Unter der Woche sind in unregelmäßigen Abständen (Pop-)Literaten zu Gast. Für besonders schöne Abende haben in der Vergangenheit beispielsweise die Herrschaften des Kollektivs Studio Braun gesorgt: unvergessen die Smokebox, der kleine Bruder des Raucherbereichs, die Rocko Schamoni bei seinem Besuch im Publikum herum gehen ließ, genauso die von Heinz Strunk nicht gekonnten, dafür aber umso leidenschaftlicher vorgetragenen Querflötendarbietungen.

 

An den Wochenenden hingegen nimmt man in der Hirschstraße Abstand von Querflöten und schwenkt um auf Gitarren. Alternative und Indie, aber auch Elektronisches dröhnt dann aus den Boxen. Auch eine Smokebox gibt’s nicht, sondern seit einiger Zeit einen ausgelagerten Raucherbereich: das benachbarte Junior, das die Schocken-Betreiber vor Kurzem eröffnet haben.

Nun aber zur großen Besonderheit des Schockens: die kleinen, sehr feinen Konzerte. Schon so manche Band hat hier gespielt, bevor es auf die ganz großen Bühnen ging. Gossip beispielsweise, und auch Deichkind, die heute die komplette Schleyerhalle bespaßen. „Wir hatten schon oft Bands bei uns, die danach groß raus gekommen sind“, sagt Ninette Sander, eine der drei Betreiber des Clubs, stolz. Fürs Booking ist ihr Kollege Ralf Bauer zuständig.

Der Geburtstag wird am Donnerstag erst einmal „ohne groß Gebimmel“ gefeiert, wie Ninette Sander sagt. Das Schocken hat wie gewöhnlich geöffnet, doch werden viele Freunde des Hauses eingeladen sein. Die offizielle Jubiläumssause startet in der nächsten Woche mit einer Lesung von Frank Spilker, Konzerten von Putte & Edgar und Chuckamuck sowie verschiedenen DJs. Das Ganze soll ein nostalgischer Rückblick auf die vergangenen zehn Jahre werden, alle gebuchten Künstler waren schon in der Vergangenheit zu Gast.

Am Konzept haben die Schocken-Macher immer festgehalten, auch wenn sich einiges in den vergangenen Jahren gewandelt hat. „Klar verändert sich immer etwas, die Menschen verändern sich, die Wünsche. Aber wir versuchen immer an unserem Stil festzuhalten und unsere Individualität zu behalten“, sagt Ninette Sander. Ob es in den nächsten zehn Jahren so weitergeht? „Abwarten“, sagt sie, aber auch: „Never change a winning team.“ Finden wir auch. Schon vor der großen Jubiläumswoche lohnt sich ein Besuch: Am Samstag spielt Kat Frankie mit Band im Club.

Und sonst so am Wochenende?Ach, bleiben wir in dieser kleinen Rockerkolumne bei guter Musik. Am Freitag spielt Tusq im Zwölfzehn. Die Herren aus Berlin und Hamburg bezeichnen sich selbst als „Großleinwand-Indie-Band“, was genau das heißen mag, wird vor Ort recherchiert.