Das Bassin auf dem neuen Europaplatz in Stuttgart-Fasanenhof hat nicht lange funktioniert. Nun sammelt sich dort Müll. Manch einer beklagt zudem Stolperfallen.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Fasanenhof - Es ist alles so schön geplant gewesen. Im städtebaulichen Wettbewerb für den neuen Europaplatz war einst ein attraktives Wasserbecken im Norden des neu zu gestalteten Bereichs vorgesehen – dort, wo sich heute das Restaurant Cosmos befindet. Von dort aus sollte ein kleiner Wasserlauf entlang der neu gebauten Gebäude gen Süden bis zur Körsch fließen. Doch aus diesem Wasserlauf wurde von Beginn an nichts. Er ist lediglich stilisiert auf den Bodenplatten dargestellt. Das Becken gibt es. Am Anfang war es auch gefüllt und die Menschen auf dem Fasanenhof nahmen es durchaus an. Seit etwa drei Jahren ist es aber undicht und nur noch selten Wasser drin. Nämlich dann, wenn es stark geregnet hat und sich der Niederschlag sammelt. Meistens finden sich dort aber nur ein paar schmutzige Pfützen und jede Menge Müll.

 

Die Attraktivität des Restaurants leidet

Für Christos Sarantidis ist das ein echtes Ärgernis. Der Geschäftsführer des Cosmos-Restaurants wird immer wieder von Gästen auf die Missstände angesprochen. „Eigentlich ist Wasser ja ein schönes Element, vor allem im Sommer. Aber so, wie es jetzt ist, können die Leute nur den Kopf schütteln. Teilweise ist es richtig schmutzig“, sagt er und ergänzt: „Manche denken auch, ich sei zuständig. Aber das bin ich gar nicht.“ Das Bassin im jetzigen Zustand mindere die Attraktivität seines Restaurants. „Das ist richtig unappetitlich. Da will doch keiner in der Nähe Platz nehmen und was essen“, sagt Sarantidis. Er wünsche sich, dass an dieser Stelle bald etwas passiert.

Der Missstand auf dem Europaplatz hat nun die CDU-Gemeinderatsfraktion auf den Plan gerufen. „Neben klimatischen und luftverbessernden Gründen wäre es auch für das Restaurant Cosmos schön, einen attraktiven Ausblick von der Außenterrasse und dem Lokal auf das Wasserbassin zu haben“, heißt es in einer Anfrage. Zudem schlagen die Stadträte vor, das Becken zum Beispiel mit einem Springbrunnen oder Lichtelementen attraktiver zu gestalten. Die CDU will wissen, wer für die Instandsetzung des Bassins zuständig ist und bis wann mit einer Reparatur beziehungsweise Sanierung gerechnet werden könne.

Blumen statt Wasser?

Das Thema stand auch in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats auf der Tagesordnung. Der aktuelle Zustand des Beckens werte den gesamten Platz ab, es sei ein Schandfleck. Die Inhaber der Gaststätte Cosmos seien die Leidtragenden, sagte Petra Leitenberger von den Grünen, die selbst auf dem Fasanenhof wohnt. Sie und ihre Parteikollegen forderten in einem Antrag die Instandsetzung. Sie schlugen auch vor, die Fläche gegebenenfalls zu bepflanzen, sollte die Sanierung des Beckens nicht möglich sein. Für diesen Vorstoß fand sich in dem Gremium aber keine Mehrheit. Die Grünen kritisierten zudem den mit Bodenplatten stilisiert dargestellten Wasserlauf. Dieser sei eine Stolperfalle, insbesondere für geh- und sehbehinderte Menschen, und sollte umgestaltet werden. Das sah die CDU-Stadträtin Iris Ripsam, ebenfalls wohnhaft auf dem Fasanenhof, ganz anders. Sie wollte auf dieses gestalterische Element nicht verzichten und argumentierte, dass der Gehweg breit sei und man auch gut nebenher gehen könne ohne zu stolpern.