Wie viele Staffeln und Stäffele Stuttgarts Hänge durchziehen? Genau weiß es keiner - manche sprechen von 400, andere sogar von 600 Treppenanlagen. Viele erzählen eine Geschichte. Woher Pfarrwegle oder Wächterstaffel ihren Namen haben? Wir verraten es im zweiten Teil unserer Stäffeles-Rutscherei.

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Stuttgart - „Wenn Stuagert koine Stäffele hätt/ no wärs koi Stuagert meh/ no wäret seine Mädla net so schlank ond net so schee!“ So reimte einst der schwäbische Mundartdichter Friedrich E. Vogt.

 

Wäre er noch am Leben, so würde er vielleicht die Staffel im Stuttgarter Süden hinauf- und hinuntergehen, die seit 1997 nach ihm benannt ist.

Genaue Zahl der Stäffele ungewiss

Wie viele Staffeln und Stäffele Stuttgarts Hänge durchziehen? Genau weiß es keiner - manche sprechen von 400, andere sogar von 600 Treppenanlagen. Früher kletterten die Wengerter auf ihnen durch ihre Weinberge, um diese zu bewirtschaften. Heute sind sie der schnellste Weg aus dem Kessel auf die Halbhöhenlage. Nicht umsonst nennt man die Stuttgarter auch mehr oder minder liebevoll „Stäffelesrutscher“.

Hier lesen Sie Teil 1 unserer Stäffele-Tour

Viele Stäffele haben aber auch ihre eigene Geschichte zu erzählen: Das Pfarrwegle in Heslach beispielsweise. Es war die Route, die im 17. und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Botnanger Pfarrer auf sich nehmen mussten, um zu ihren Schäfchen nach Heslach zu gelangen, die sie seelsorgerisch gleich mit betreuten. Von West nach Süd nahm der Pfarrer den Weg durch den Kräherwald über den Blauen Weg und stieg über die Stäffele des Pfarrwegles nach Heslach hinab. 1751 war die Mühsal beendet – da bekamen die Heslacher ihren eigenen Hirten.

Welche Geschichten Stuttgarts schönste Stäffele noch erzählen - in unserer Bildergalerie erfahren Sie es!