Mario Gomez vom VfB Stuttgart erzielt beim 2:0-Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg trotz einer großen Möglichkeit erneut keinen Treffer, bleibt aber trotzdem positiv. Der 33-Jährige bekommt danach Rückendeckung und gibt ein Versprechen ab.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Nürnberg - Da war sie wieder, die große Chance zum 1:0. Eine Situation wie geschaffen für Mario Gomez, den Vollblut-Mittelstürmer mit den herausragenden Vollstrecker-Qualitäten, den deutschen Torjäger unserer Zeit schlechthin mit der Empfehlung von 166 Treffern in 308 Spielen in der Fußball-Bundesliga.

 

Acht Meter vor dem Tor, freie Bahn. Doch wie auch schon in den Spielen zuvor ließ er beim 2:0-Sieg am Samstag in Nürnberg die Gelegenheit zum Führungstreffer aus. Kurz bevor der Ball nach der flachen Hereingabe von Nicolas Gonzalez in der 39. Minute von der linken Seite ankam hüpfte dieser ein bisschen, Gomez verzog und ließ sich fassungslos zu Boden sinken.

Die Abgeklärtheit des Alters?

Doch der 33-Jährige versank nicht in Selbstmitleid, sondern stand wieder auf – er ließ sich nicht hängen, sondern hängte sich rein. Er lief bis zu seiner Auswechslung in der Nachspielzeit mehr als sonst (10,36 Kilometer) und blieb immer positiv, feierte die Treffer von Timo Baumgartl sowie Erik Thommy, als ob er selbst getroffen hätte.

Diese Ausstrahlung ist neu. Wo er früher während Torflauten als mürrischer Meckerer auf die damit verbundenen Begleitumstände wie die Minutenzählerei reagierte, bleibt er mittlerweile gelassen: „Jede Mannschaft braucht einen Torjäger, der die Buden macht. Der bin ich normalerweise – und der werde ich auch wieder sein.“ Die Abgeklärtheit des Alters?

Timo Baumgartl glaubt an Mario Gomez

Für Gomez hat sich im vergangenen Winter ein Kreis geschlossen. Er ist dorthin zurückgekehrt, wo seine Profikarriere angefangen hatte. Mit acht Toren hatte er nach dem Wechsel vom VfL Wolfsburg heim nach Stuttgart entscheidenden Anteil an der starken Rückrunde des VfB und wurde vor einem halben Jahr erstmals Vater. Er lässt sich von der Schnellebigkeit des Fußballgeschäfts nicht mehr hetzen, sondern versucht, die letzten Jahre zu genießen, die ihm als Profi noch bleiben.

Manche Dingen bleiben dabei eben so, wie sie schon immer waren. Trifft Gomez, wird er gefeiert. Trifft er nicht, wird er schnell zum Sündenbock. So wie in den jüngsten vier Begegnungen eben. Die Erwartungen der Fans an den Ex-Nationalspieler sind extrem hoch, drei Treffer in elf Spielen sind da nicht genug. Timo Baumgartl ist sich jedoch sicher: „Er wird auch noch seine Tore schießen.“